Hochwasser in Freising und Dachau: Gemeinden kämpfen um Schutz!

Hochwasser in Freising und Dachau: Gemeinden kämpfen um Schutz!
Dachau, Deutschland - Ein schweres Hochwasser erlebten die Bürger:innen von Hohenkammer und Allershausen Anfang Juni 2024, als die Glonn aufgrund extremer Regenfälle über die Ufer trat. Die verwüsteten Ortschaften im Landkreis Freising sowie Markt Indersdorf und Petershausen im Landkreis Dachau schauen auf Schäden zurück, die die Ausmaße früherer Unwetter übertrafen. Diese ungemütliche Erinnerung hat nun das Wasserwirtschaftsamt München und die betroffenen Kommunen zusammengeführt, um Wege für eine bessere Hochwasserprävention zu finden. Wie die Süddeutsche berichtet, zeigt ein Treffen im Freisinger Landratsamt den Beginn einer intensiveren Kooperation zwischen den Landkreisen.
“Vollständiger Schutz für bewohnte Gebiete ist nicht machbar”, merkt Stefan Homilius, der Leiter des Wasserwirtschaftsamts München, an. Vielmehr ist die Notwendigkeit von Rückhaltebecken und privaten Initiativen zur Hochwasserprävention unumgänglich. Der Bürgermeister von Allershausen, Martin Vaas, ist sich bewusst, dass eine Gemeinde allein mit diesen Herausforderungen nicht umgehen kann. Vorschläge zur Verbesserung kommen auch vom Markt Indersdorfer Bürgermeister Franz Obesser, der anregte, zwei Straßen parallel zur Glonn anzuheben, um der Wasserlast besser standzuhalten.
Maßnahmen zur Hochwasservorsorge
Im Zuge der Überlegungen zur Hochwasservorsorge wird eine Gründung einer Zweckgemeinschaft sowie eines Solidaritätsfonds diskutiert. Diese Vorschläge könnten den Kommunen helfen, schneller und effektiver auf Hochwasserereignisse zu reagieren. Bedauerlicherweise sind jedoch viele der durch das Hochwasser 2024 verursachten Schäden noch immer nicht behoben, und an einer effektiveren Schutzinfrastruktur mangelt es nach wie vor. Das sieht auch Landrat Helmut Petz, der Spielraum für pragmatische Lösungen sieht und kreatives Denken fordert.
Aktuelle klimatische Entwicklungen zeigen, dass solche Hochwasserereignisse häufiger auftreten werden. Laut Deutschlandfunk haben Wissenschaftler festgestellt, dass schwere Niederschläge seit den 1950er-Jahren weltweit zunehmen, was vor allem durch den Klimawandel bedingt ist. Eine Temperatursteigerung um nur ein Grad Celsius führt dazu, dass die Luft etwa sieben Prozent mehr Feuchtigkeit speichern kann. Dies hat auch Auswirkungen auf den Hochwasserschutz.
Ausblick auf zukünftige Herausforderungen
Für den ländlichen Raum in Bayern könnten daher neue Herausforderungen an die bevorstehenden Hochwasserereignisse anstehen. Ursache sind nicht nur die schweren Regenfälle, sondern auch die Versiegelung natürlicher Flächen wie Auen und Moore, die dazu führen können, dass Regenwasser nicht mehr richtig versickert. Die Notwendigkeit eines erhöhten Hochwasserschutzes wird immer dringlicher. Auch das Nationale Hochwasserschutzprogramm, ins Leben gerufen 2013, steht unter Beobachtung, während Entscheidungen zur Grundgesetzänderung zur dauerhaften Finanzierung von Schutzmaßnahmen diskutiert werden.
Aber wie steht es um die Umsetzung all dieser Maßnahmen? Eine erste Bilanz ist für in einem Jahr angesetzt, wo dann zu sehen sein wird, welche Fortschritte tatsächlich erzielt werden konnten.
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Ort | Dachau, Deutschland |
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