Zugunglück in Garmisch: Richter droht DB-Manager mit Gefängnis!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Prozess nach Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen: Deutsche Bahn-Zeugen zögern, Richter warnt vor falschen Aussagen.

Prozess nach Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen: Deutsche Bahn-Zeugen zögern, Richter warnt vor falschen Aussagen.
Prozess nach Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen: Deutsche Bahn-Zeugen zögern, Richter warnt vor falschen Aussagen.

Zugunglück in Garmisch: Richter droht DB-Manager mit Gefängnis!

In Garmisch-Partenkirchen wird derzeit ein Prozess geführt, der sich um die Umstände eines tragischen Zugunglücks aus dem Jahr 2022 dreht. Der Notfallmanager der Deutschen Bahn steht als Zeuge vor Gericht und gibt sich dabei äußerst zurückhaltend. Laut einem Bericht von Süddeutsche.de zeigt der Vorsitzende Richter Thomas Lenz Unverständnis für die zögerliche Auskunft des Zeugen und sieht es als notwendig an, klare Aussagen zu verlangen. Er warnt den Zeugen, dass falsche Aussagen mit bis zu drei Monaten Gefängnis bestraft werden könnten, während eine Vereidigung im schlimmsten Fall sogar ein Jahr Haft nach sich ziehen könnte.

Der Prozess bezieht sich auf das Unglück, das im Juni 2022 stattfand, als ein Regionalexpress zwischen Garmisch-Partenkirchen und Farchant entgleiste. Mit fünf Todesopfern, 16 Schwerverletzten und 62 Leichtverletzten war das Unglück katastrophal und forderte nicht nur menschliches Leid, sondern verursachte auch hohe Sachschäden von etwa 4,75 Millionen Euro. Die Strecke blieb daraufhin monatelang gesperrt, was zu starken Betriebsausfällen führte.

Ursachen und Konsequenzen

Ein Untersuchungsbericht der Deutschen Bahn, beauftragt bei der Anwaltskanzlei Gleiss Lutz, kam zu dem Ergebnis, dass der Unfall vermeidbar gewesen wäre. Der Grund? Ein Versagen der Spannbetonschwellen aufgrund von chemischen Reaktionen und unzureichenden Wartungsmaßnahmen. Diese Erkenntnisse stellten klar heraus, dass pflichtwidriges Handeln des betrieblichen Personals und mangelnde Reaktionen auf bekannte Schäden an den Schwenkwerkstücken zu der verhängnisvollen Entgleisung führten.Eisenbahn.de berichtet, dass die DB nun ein umfassendes Schwellenaustauschprogramm, angepasste Richtlinien und Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeitenden in Angriff nimmt, um solche tragischen Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.

Weitere Maßnahmen sehen proaktive Prüfungen in anderen Infrastrukturbereichen vor, um mögliche Schwachstellen rechtzeitig zu identifizieren. Der Abschlussbericht betont die Notwendigkeit regelmäßiger Wartungen und umfassender Prüfungen der Eisenbahninfrastruktur, auch um das Vertrauen der Reisenden zurückzugewinnen.

Verantwortung und rechtliche Schritte

Die Deutschen Bahn plant, rechtliche Schritte gegen ehemalige Vorstandsmitglieder zu prüfen, die für das Missmanagement verantwortlich sein könnten. Das Projekt zur Behebung organisatorischer, prozessualer und kultureller Defizite soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein und wird von Gleiss Lutz im Rahmen eines freiwilligen Monitorings begleitet. Mit diesen Maßnahmen möchte die DB sicherstellen, dass zukünftig kein ähnliches Unglück mehr passiert und die Sicherheit der Fahrgäste an oberster Stelle steht.

In diesem Fall wird nicht nur die Bahn selbst auf den Prüfstand gestellt, sondern auch die Frage, inwieweit persönliche Bindungen innerhalb des Unternehmens die objektive Rechtsprechung beeinflussen können. „Da liegt was an“, bemerkt man in Garmisch-Partenkirchen, während der Prozess weitergeht. Die Hoffnung bleibt, dass die Lehren aus dieser Tragödie zu einer nachhaltigeren und sichereren Verkehrsinfrastruktur führen.