Hochvogel im Allgäu: Droht ein massiver Felssturz? Experten warnen!

Garmisch-Partenkirchen: Gefahr eines Felssturzes am Hochvogel, überwacht von Fachleuten. Frühwarnsystem und neue Messinstrumente installiert.
Garmisch-Partenkirchen: Gefahr eines Felssturzes am Hochvogel, überwacht von Fachleuten. Frühwarnsystem und neue Messinstrumente installiert. (Symbolbild/MW)

Hochvogel im Allgäu: Droht ein massiver Felssturz? Experten warnen!

Hochvogel, Deutschland - In den malerischen Alpen des Allgäus droht sich ein gefährliches Naturphänomen anzubahnen. Der Hochvogel, ein imposanter Berg mit einer Höhe von 2592 Metern, ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Wanderer, sondern auch ein potenzielles Risiko. Aktuelle Überwachungen zeigen, dass bis zu 400.000 Kubikmeter Gestein ins Tal abrutschen könnten. Dieses besorgniserregende Signal wurde durch ein Team rund um Prof. Michael Krautblatter von der Technischen Universität München entdeckt, das die Bewegungen im Gebirge mit modernsten Sensoren beobachtet. tz.de berichtet, dass bereits seit 1935 von den Rissen, die den Hochvogel durchziehen, die Rede ist.

Besonders alarmierend ist ein Riss nahe dem Gipfelkreuz, der im vergangenen Sommer noch weiter gewachsen ist. In den letzten fünf Jahren hat sich dieser Spalt um 30 Zentimeter vergrößert und misst nun eine Länge von 40 Metern, eine Breite von bis zu drei Metern und eine Tiefe von acht Metern. Jeden Tag, an dem wir diese Veränderungen registrieren, wird klarer: Da muss etwas unternommen werden, um mögliche Risiken für Wanderer und die Umgebung zu minimieren. 20min.ch zitiert Krautblatter, der vorhersagt, dass der Hochvogel in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren in mehreren Schüben abbrechen könnte. Bei einem solchen plötzlichen Abbruch würden die umliegenden Wildbäche schnell freigeräumt werden müssen, um Überflutungen zu vermeiden, da kein bewohntes Gebiet in der unmittelbaren Nähe betroffen wäre.

Klimawandel und seine Auswirkungen

Doch was ist der Grund für diese besorgniserregenden Entwicklungen? Der Klimawandel spielt hier eine entscheidende Rolle. Er beeinflusst nicht nur die Stabilität des Hochvogels, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Bergsteigen in den Alpen. Taut der Permafrost, werden Touren riskanter oder gar unmöglich. So wird erwartet, dass die letzten acht Jahre die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen sind, mit einem Temperaturanstieg von 1,14 ºC im Durchschnitt zwischen 2013 und 2022 im Vergleich zu den frühen 1900er Jahren. alpenverein.de hebt hervor, dass die Alpen sich doppelt so schnell erwärmen wie der globale Durchschnitt und somit das Risiko von Steinschlägen und Felsstürzen enorm erhöht wird.

Diese Meldungen über eine veränderte Gefahrenlage sind besonders wichtig für Bergsteiger und Wanderer. Ein eigenverantwortlicher Umgang mit Risiken ist essenziell. Wenn Touren geplant werden, muss besonders auf aktuelle Wetterbedingungen geachtet werden, die durch vermehrte Starkregen und die Häufung von Blitzschlägen für zusätzliche Unsicherheit sorgen. Es gilt, sich den neuen, erschwerten Bedingungen anzupassen und potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Überwachung und Prävention

Um diesen Gefahren zu begegnen, wird am Ferchenbach oberhalb der Partnachklamm ein Frühwarnsystem installiert. Dieses soll dabei helfen, Bewegung im Hang frühzeitig zu erkennen. Zudem sind die Überwachungsmaßnahmen in der Höllentalklamm seit 2016 aktiv und bereits zwei Wegabschnitte mussten gesperrt werden, als Gefahren erkannt wurden.

Wer sich auf eine Exkursion zum Hochvogel wagt, sollte deshalb nicht nur auf die prächtigen Ausblicke achten, sondern auch ein wachsames Auge auf die sich verändernden Umstände haben. Der Berg hält viele Überraschungen bereit und nicht jede davon ist erfreulich. Mit den geplanten zusätzlichen Messinstrumenten hofft man, die Entwicklungen noch besser im Blick zu haben und vielleicht sogar drohende Felsstürze rechtzeitig zu erkennen und angemessen darauf reagieren zu können.

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OrtHochvogel, Deutschland
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