Bergtourismus in Gefahr: Raufußhühner brauchen euren Schutz!

Bergtourismus in Gefahr: Raufußhühner brauchen euren Schutz!
Garmisch-Partenkirchen, Deutschland - Der Bergtourismus in den Alpen boomt. Doch mit dem Anstieg der Besucherzahlen geht auch eine steigende Belastung für die u.a. vom Aussterben bedrohten Raufußhühner einher, darunter das Auerhuhn, das Birkhuhn und das Alpenschneehuhn. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde kürzlich das spannende EUREGIO-Projekt „Raufußhühner – Sensibilisierung von Bergtouristen“ ins Leben gerufen, das dazu beitragen soll, das Bewusstsein für den Schutz dieser einzigartigen Arten zu stärken. lra-gap.de berichtet, dass die Initiatoren, Daniela Feige und Mathilde Cuchet, als Gebietsbetreuerinnen des Landkreises Garmisch-Partenkirchen fungieren.
Im Rahmen des Projekts werden 50 Berghütten im Landkreis Garmisch-Partenkirchen und im Naturpark Karwendel in Österreich aktiv eingebunden. Hier wird ein naturverträglicher Umgang im Gebirge propagiert. Dies geschieht durch die Verteilung von Bierdeckeln, die nicht nur die Abbildungen der Raufußhühner zeigen, sondern auch wichtige Informationen zu umweltgerechtem Verhalten in den Bergen bereitstellen. Bemerkenswert ist, dass die Bierdeckelhalterungen aus regionalem Ahornholz in Zusammenarbeit mit den Werdenfelser Werkstätten produziert werden.
Einzigartige Lebensräume unter Druck
Die Lebensräume der Raufußhühner sind beliebte Erholungsorte, die durch den Bergtourismus unter hohem Druck stehen. Störungen, insbesondere in den Dämmerungszeiten, beeinträchtigen die ohnehin zurückgehenden Populationen dieser Vögel. Diese Erkenntnis hat die Projektinitiatoren dazu veranlasst, die Bergtouristen direkt anzusprechen und sie zu einem bewussteren Verhalten zu ermutigen. Dies wird auch durch die Ergebnisse eines Pilotprojekts, das 2024 von Hüttenwirten positiv bewertet wurde, unterstützt.
Zusätzlich zu den Beratungen vor Ort sind im Sommer 2025 auch spezielle Aktionstage geplant, um die Besucher auf die Probleme aufmerksam zu machen. Ein öffentlicher Fachvortrag von Elena Weindel vom Bayerischen Landesamt für Umwelt wird am 24. Juli 2025 im Naturpark-Informationszentrum in Scharnitz stattfinden und sich mit den Lebensräumen der Raufußhühner und notwendigen Schutzmaßnahmen beschäftigen.
Ein gemeinsames Ziel
Ziel des Projekts ist es nicht nur, auf die Gefahren für die Raufußhühner aufmerksam zu machen, sondern auch, ein größeres Bewusstsein für den Schutz und die Wertschätzung der alpinen Natur- und Kulturlandschaft zu schaffen. Dies wird im Rahmen des INTERREG VI Programms zwischen Österreich und Bayern unterstützt, wobei der Landkreis Garmisch-Partenkirchen als Lead-Partner auf deutscher Seite agiert und der Naturpark Karwendel auf der österreichischen Seite als wichtiger Partner fungiert. Die beantragten Mittel für das Projekt belaufen sich auf 6.044 Euro, die für verschiedene Maßnahmen zur Sensibilisierung verwendet werden sollen euregio-zwk.org.
Die Herausforderungen durch den Klimawandel und auch der technische Fortschritt, wie die Verbreitung von E-Bikes, sind weitere Stressfaktoren für die Raufußhühner, insbesondere in Hochlagen. Durch die Öffentlichkeitsarbeit in sozialen Medien und der Presse soll das Thema in das Bewusstsein einer breiten Masse gerückt werden, um letztendlich diesen einzigartigen Bewohnern unserer Alpen eine Chance auf Überleben zu geben karwendel.org.
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Ort | Garmisch-Partenkirchen, Deutschland |
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