Steuern in Erding: Hebesätze steigen – IHK warnt vor Abwanderung!

Steuern in Erding: Hebesätze steigen – IHK warnt vor Abwanderung!
Erding, Deutschland - In Oberbayern tut sich einiges, wenn es um die Gewerbesteuerhebesätze geht. Wie ed-live.de berichtet, haben im vergangenen Jahr viele Kommunen ihre Sätze erhöht. Im Landkreis Erding ist aber nur ein kleiner Kreis betroffen: Nur drei Gemeinden haben ihre Hebesätze angehoben. Dabei liegt der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis Erding bei 367 Prozent, was über dem oberbayerischen Schnitt von 342 Prozent liegt.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass Buch am Buchrain um 30 Punkte auf 360 Prozent erhöhte, während Moosinning und Ottenhofen jeweils um 40 Punkte auf 380 Prozent zulegten. Allen anderen Städten und Gemeinden im Landkreis blieb ihre bisherige Höhe erhalten. Hoch im Kurs bleibt der Hebesatz in Berglern und Wartenberg mit jeweils 450 Prozent und in München mit 490 Prozent – das ist der höchste Wert in ganz Oberbayern.
Der gesamte Kontext der Steuerpolitik
Die Frage, wie sich die Hebesätze entwickeln, ist für Unternehmen von großer Bedeutung. Denn wie IHK München erläutert, legen die Städte und Gemeinden in Deutschland selbst die Höhe der Gewerbesteuerhebesätze fest, was bedeutet, dass Unternehmen sehr genau hinsehen müssen, wo sie sich niederlassen. Finanzielle Belastungen sind dabei ein wichtiger Faktor bei der Standortwahl.
Die IHK warnt, dass weitere Gemeinden im Landkreis ihre Hebesätze erhöhen könnten. „In einer wirtschaftlich angespannten Zeit könnte das zu einer Abwanderung von Firmen führen“, mahnt Otto Heinz, IHK-Vizepräsident. Dabei erzielten die Kommunen im Landkreis Erding im vergangenen Jahr über die Gewerbesteuer Einnahmen von rund 125 Millionen Euro, was etwa 40 Millionen Euro mehr als im Jahr 2023 entspricht.
Der Einfluss auf die Wirtschaft
Die Netto-Gewerbesteuereinnahmen machen fast die Hälfte der kommunalen Steuereinnahmen auf Landkreisebene aus. Gleichzeitig drängen steigende Kreisumlagen, die Kommunen an den Ausgaben ihrer Landkreise beteiligen, in die Diskussion über höhere Gewerbesteuern. Ein durchaus heikles Thema, denn die steuerliche Belastung deutscher Unternehmen liegt bei etwa 30 Prozent – im internationalen Vergleich eine hohe Zahl DIHK.
Das zeigt, dass hohe Gewerbesteuerbelastungen einem Standort schaden können. Besonders betroffen sind Dienstleistungsunternehmen und solche, die neu angesiedelt werden wollen. Dies lässt sich nicht von der Hand weisen, denn die Standortwahl wird auch von der finanziellen Belastung und der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte beeinflusst.
Die Aussage, dass Oberbayern im Vergleich zu anderen Bundesländern relativ niedrige Hebesätze hat, bleibt ebenfalls nicht unbeachtet. Der durchschnittliche Hebesatz beträgt 342 Prozent, was unter dem bayerischen (345 Prozent) und dem deutschen Durchschnitt (409 Prozent) liegt. Viele Kommunen sehen sich unter Druck, ihre Finanzen durch Steuererhöhungen zu konsolidieren, was unter anderem mit steigenden Kosten für Dienstleistungen und Sozialausgaben zusammenhängt.
So bleibt es spannend, wie die verschiedenen Kommunen im Landkreis Erding auf die Herausforderungen reagieren werden. Die kommenden Monate könnten einige Überraschungen bringen, sowohl für die Bürger als auch für die Unternehmer in der Region.
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Ort | Erding, Deutschland |
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