Erster Weltflüchtlingstag in Eichstätt: Begegnungen, die berühren!

Eichstätt veranstaltet den ersten Weltflüchtlingstag am 1. Juli 2025, um Begegnung und Austausch zwischen Geflüchteten und der Bevölkerung zu fördern.
Eichstätt veranstaltet den ersten Weltflüchtlingstag am 1. Juli 2025, um Begegnung und Austausch zwischen Geflüchteten und der Bevölkerung zu fördern. (Symbolbild/MW)

Erster Weltflüchtlingstag in Eichstätt: Begegnungen, die berühren!

Eichstätt, Deutschland - Am 1. Juli 2025 fand in Eichstätt der erste Weltflüchtlingstag statt, der als Plattform für Austausch und Information diente. Diese Veranstaltung bot Geflüchteten aus der Region die Gelegenheit, ihre Geschichten zu teilen und auf ihre Herausforderungen aufmerksam zu machen. Unter dem Motto „Ich bringe Potenzial“ hörten die Besucher interessante Interviews mit Geflüchteten, die per Handy abrufbar waren. Diese Erzählungen beleuchteten die oft schmerzhaften Erfahrungen, die viele von ihnen in Deutschland gemacht haben, wie etwa bürokratische Hürden, Missverständnisse und die Erwartungen, die an sie gestellt werden. Das Bistum Eichstätt berichtet, dass mehrere Geflüchtete ihre persönlichen Geschichten und Herausforderungen teilten.

Eine bemerkenswerte Geschichte kam von Olena Belbas, einer 47-jährigen Frau aus der Ukraine, die im April 2022 mit ihrem 14-jährigen Sohn nach Eichstätt geflüchtet ist. Vor ihrer Flucht arbeitete sie als Psychologin und hat sich mittlerweile intensiv in die deutsche Gesellschaft integriert, indem sie Deutschkurse besuchte und nun als Sozialbetreuerin an der Berufsschule Eichstätt tätig ist. Auch Naimat Shinwari, ein 24-jähriger Geflüchteter aus Afghanistan, berichtete von seiner Reise. Er lebt seit vier Jahren in Deutschland und findet Hoffnung in seinen neuen Freundschaften. Naimat plant, eine Ausbildung als Maler zu beginnen, um endlich Fuß zu fassen.

Herausforderungen und Integration

Die Geschichten der geflüchteten Menschen verdeutlichen die Herausforderungen, die mit der Ankunft in einem fremden Land verbunden sind. Viele Geflüchtete müssen sich nicht nur an neue Abläufe und Verhaltensweisen gewöhnen, sondern stehen auch oft vor der Herausforderung, die Sprache zu lernen. Besonders unbegleitete minderjährige Flüchtlinge fühlen sich häufig allein und brauchen besondere Unterstützung. Die UNO-Flüchtlingshilfe hebt hervor, dass die Stimmung und Haltung der Bevölkerung im Aufnahmeland entscheidend für den Integrationsprozess sind.

Eine Ausstellung mit dem Titel „Von Hoffnung und Stärke“ fand ebenfalls im Rahmen des Weltflüchtlingstags statt, in der die Perspektiven von Geflüchteten aus Eichstätt präsentiert wurden. Hier wurden auch Geschichten von mexikanischen Zuwanderern gezeigt, die ihre ganz eigenen Herausforderungen meistern müssen. Leticia Pintor aus Mexiko berichtete über ihren Neuanfang in Deutschland und die damit verbundenen Schwierigkeiten, auch wenn sie nicht aufgrund von Krieg fliehen musste.

Gesellschaftliche Reaktionen und Skepsis

Die gesellschaftliche Rezeption von Flüchtlingen und Zuwanderern ist allerdings ambivalent. Eine Umfrage des Spiegel zeigt, dass etwa zwei Drittel der Befragten, sowohl mit als auch ohne Migrationsgeschichte, positive Auswirkungen von Flüchtlingen auf Wirtschaft und Kultur erwarten. Doch die Skepsis wächst – insbesondere bei Menschen ohne Migrationshintergrund, die Flüchtlinge zunehmend als Bedrohung des Wohlstands wahrnehmen. Der Integrationsindex ist auf 66,3 Punkte gefallen, was auf eine zunehmende Unsicherheit innerhalb der Gesellschaft hinweist.

Die Geschichten und die Perspektiven derjenigen, die geflohen sind, zeigen, dass trotz aller Herausforderungen und Skepsis eine Integration gelingen kann. Die Förderung von Teilhabe und der Zugang zu Informationen sind dabei unerlässlich, damit sowohl Neuankömmlinge als auch die aufnehmende Gesellschaft voneinander lernen können und der soziale Zusammenhalt gestärkt wird.

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OrtEichstätt, Deutschland
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