Borna-Virus bedroht Tiere in Ebersberg: Landratsamt warnt zur Vorsicht!

Borna-Virus in Ebersberg: Landkreis warnt vor Ansteckungsrisiko bei Feldspitzmäusen; Empfehlungen für den Umgang mit betroffenen Tieren.
Borna-Virus in Ebersberg: Landkreis warnt vor Ansteckungsrisiko bei Feldspitzmäusen; Empfehlungen für den Umgang mit betroffenen Tieren. (Symbolbild/MW)

Borna-Virus bedroht Tiere in Ebersberg: Landratsamt warnt zur Vorsicht!

Ebersberg, Deutschland - Im Landkreis Ebersberg schlagen die Alarmglocken: Das Borna-Virus hat erneut in den Ställen zugeschlagen. Bisherige Berichte zeigen, dass das Virus, das vor allem bei Tieren auftritt, in den letzten Monaten mehrere Tiere betroffen hat. So musste ein Lama in Kirchseeon Ende 2024 und ein Pferd in Ebersberg im Februar 2025 euthanisiert werden. Nun gibt es einen Verdachtsfall bei einem weiteren Pferd in Straußdorf bei Grafing, dessen Untersuchung gerade läuft.

Wie das Merkur berichtet, ist das Ansteckungsrisiko für Menschen als gering einzustufen. Dennoch rät das Landratsamt zur Umsicht, um potenzielle Risiken zu minimieren. Besonders im Fokus stehen hier die Feldspitzmäuse, die als Übertrager des Virus fungieren. Ihre Ausscheidungen sollten unbedingt gemieden werden, da rund ein Drittel dieser Mäuse in betroffenen Regionen das Virus tragen könnte.

Die Hintergründe des Borna-Virus

Das Borna-Virus hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Bereits 1894 kam es in Borna, Sachsen, zu einem massiven Ausbruch, der schließlich als Borna’sche Krankheit bekannt wurde. Forscher identifizierten das Virus 1935 als RNA-Virus. Erste menschliche Infektionen traten 2015 auf, wobei Züchter des Bunthörnchens an einer schweren Hirnhautentzündung starben. Die offizielle Bestätigung der Übertragbarkeit auf Menschen erfolgte erst 2018, was die Situation ernst und besonders herausfordernd macht, wie Bayerischer Rundfunk hinweist.

In Deutschland erkranken jährlich fünf bis zehn Menschen an Borna, wobei die Sterberate alarmierend hoch ist – über 97 Prozent der Erkrankten überstehen die Krankheit nicht. Dies stellt die Gesundheitsbehörden vor große Herausforderungen, da es derzeit keine Standardtherapie gegen das Virus gibt, und die Behandlung oft experimentell ist.

Schutzmaßnahmen und Empfehlungen

Das Gesundheitsamt gibt klare Empfehlungen für den Umgang mit den potenziellen Überträgern: Kontakt zu Feldspitzmäusen und deren Ausscheidungen sollte unbedingt vermieden werden. Tote Mäuse sind mit Gummihandschuhen zu entsorgen, und bei Staubentwicklung ist das Tragen einer FFP2-Maske sowie einer Schutzbrille ratsam. Nach jedem Kontakt sollte man duschen und die Kleidung wechseln, um mögliche Virenreste loszuwerden. Gerade die Aufklärung der Bevölkerung ist entscheidend, um das Bewusstsein für diese ernstzunehmende Erkrankung zu schärfen.

Last but not least: Im Mai 2025 fand eine Informationsveranstaltung für Landwirte und Pferdehalter statt, um über die Risiken des Borna-Virus und präventive Maßnahmen aufzuklären. Für die betroffenen Landwirte und Tierhalter ist es von entscheidender Bedeutung, über Symptome und Verhaltensauffälligkeiten bei Tieren gut informiert zu sein, um frühzeitig Maßnahmen ergreifen zu können.

In dieser angespannten Situation bleibt die Hoffnung, dass sich die wenigen Fälle unter Kontrolle halten lassen und die Menschen im Landkreis Ebersberg weiterhin gesund bleiben. So bleibt vorerst der Blick nach vorne und die Bereitschaft, die eigene Umgebung sorgfältig zu beobachten und entsprechend zu handeln.

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OrtEbersberg, Deutschland
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