Hebertshausen: Nur wenige Bürger beim Infoabend zum Wärmeplan!

Bürger von Hebertshausen diskutieren am 13. Juni 2025 über den kommunalen Wärmeplan und nachhaltige Energielösungen.
Bürger von Hebertshausen diskutieren am 13. Juni 2025 über den kommunalen Wärmeplan und nachhaltige Energielösungen. (Symbolbild/MW)

Hebertshausen: Nur wenige Bürger beim Infoabend zum Wärmeplan!

Hebertshausen, Deutschland - Rund 20 interessierte Hebertshausener nahmen kürzlich an einem Infoabend über den kommunalen Wärmeplan (KWP) teil. Die Veranstaltung, die von den Experten Johannes Dinkel von Ennaplan und Franz Kirzeder von Energie Concept Bayern begleitet wurde, stellte die Ergebnisse des Wärmeplans vor. Ziel sei es, Bayern bis 2040 klimaneutral zu machen, was einen grundlegenden Verzicht auf fossile Brennstoffe wie Öl und Gas beim Heizen erfordere. Dinkel thematisierte die Herausforderungen und Chancen, die mit dieser Umstellung verbunden sind.

Das Konzept eines kommunalen Wärmenetzes, das von einer Bürgerenergiegesellschaft betrieben werden könnte, fand dabei großes Interesse. Kirzeder betonte, dass Hebertshausen über ein einzigartiges Potenzial für die Erzeugung von Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen verfüge, darunter Flusswasser, Photovoltaikanlagen und Geothermie. Dies könnte eine wichtige Rolle im geplanten Wärmenetz spielen.

Fragen zur Kostenstruktur und CO2-Bepreisung

Die Diskussion drehte sich auch um die Herausforderungen, die die derzeitige Kostenstruktur mit sich bringt, insbesondere im Hinblick auf die CO2-Bepreisung. Bürger stellten Fragen zu den künftigen Preisen für Wärmeenergie, die Dinkel jedoch erst nach Vorlage der Machbarkeitsstudie konkretisieren konnte. Niedenhoff von der Bürgerenergie-Genossenschaft erklärte, dass die Umsetzung des Wärmenetzes ohne direkte finanzielle Beteiligung der Gemeinde erfolgen solle.

Ein Zeitrahmen wurde ebenfalls festgelegt: Geplant ist die Umsetzung des ersten Wärmenetz-Gebiets bis 2027, wobei die Holzschleiferei und die Torstraße als mögliche Standorte ins Auge gefasst wurden. Bei einem weiteren digitalen Infoabend, der am 23. Juni stattfinden wird, sollen die Bürger noch mehr Informationen erhalten. Die Präsentationen des Infoabends werden auf der Internetseite des Kommunalunternehmens veröffentlicht.

Wärmeplanung auf nationaler Ebene

Im weiteren Kontext ist zu beachten, dass die Wärmeversorgung in Deutschland über 50% des Endenergieverbrauchs ausmacht und einen erheblichem Teil der CO2-Emissionen verursacht. Aktuell werden etwa 80% der Wärmenachfrage durch fossile Brennstoffe gedeckt. Die Einführung des Wärmeplanungsgesetzes, das am 1. Januar 2024 in Kraft tritt, verlangt von den Kommunen, strategische Pläne für eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu entwickeln. Der Bund unterstützt diese Maßnahmen finanziell mit insgesamt 500 Millionen Euro bis 2028.

Für bestehende Wärmenetze gelten ambitionierte Ziele: Bis 2030 sollen mindestens 30% der Wärme aus erneuerbaren Energien stammen, bis 2040 soll dieser Anteil auf 80% steigen. Diese Vorgaben sind wichtig, um den Treibhausgas-Ausstoß im Gebäudesektor erheblich zu senken und die Klimaziele Deutschlands bis 2045 zu erreichen. Dazu gehört auch das neu geänderte Gebäudeenergiegesetz, welches ab 2024 die Nutzung fossiler Brennstoffe zum Heizen drastisch reduzieren wird. Neubauten dürfen demnach nur noch mit Heizungen ausgestattet werden, die mindestens zu 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Die nächste wichtige Etappe wird die öffentliche Auslegung der kommunalen Wärmeplanung sein, die Ende Juni stattfindet. Hierbei können Bürger Änderungsvorschläge einreichen, und die offizielle Beschlussfassung im Gemeinderat steht für die Sitzung im Juli auf dem Programm. Es bleibt abzuwarten, wie die Bürger von Hebertshausen und die Gemeinde selbst auf die Herausforderungen und Chancen reagieren werden, die die klimaneutrale Wärmeversorgung mit sich bringt.

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OrtHebertshausen, Deutschland
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