Zukunft des Coburger Puppenmuseums: 2000 Puppen suchen neues Zuhause!

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In Coburg warten 2000 Puppen und weitere Exponate nach der Schließung des Puppenmuseums auf einen neuen Ausstellungsort.

In Coburg warten 2000 Puppen und weitere Exponate nach der Schließung des Puppenmuseums auf einen neuen Ausstellungsort.
In Coburg warten 2000 Puppen und weitere Exponate nach der Schließung des Puppenmuseums auf einen neuen Ausstellungsort.

Zukunft des Coburger Puppenmuseums: 2000 Puppen suchen neues Zuhause!

In Coburg stehen rund 4000 Exponate, darunter stolze 2000 Puppen, auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Diese wertvollen Sammlerstücke stammen aus dem ehemaligen Coburger Puppenmuseum, das aufgrund stark gesunkener Besucherzahlen und fehlender Barrierefreiheit zum Jahresende 2022 geschlossen wurde. Der Stadtrat hat beschlossen, die Sammlung als Dauerleihgabe an eine private Stiftung zu übergeben, die sie künftig im Landkreis Coburg präsentieren soll. Doch wie geht es nun weiter mit diesen nostalgischen Zeitzeugen?

Das Puppenmuseum, das 1987 von Carin und Hans Lossnitzer als private Einrichtung eröffnet wurde und 2007 von der Stadt übernommen wurde, war einst ein beliebter Anziehungspunkt. Doch die Besucherzahlen sanken dramatisch – von 6606 im Jahr 2019 auf lediglich rund 2600 zwischen Januar und September 2022. Ein Umstand, der in der Stadtverwaltung nicht unbemerkt blieb. Der 3. Bürgermeister Can Aydin zeigt sich optimistisch: Die Sammlung könnte künftig in einem modernen und barrierefreien Gebäude präsentiert werden, was für die Stadt und die Kulturgemeinschaft von großem Vorteil wäre. Außerdem könnte die besondere Geschichte der Puppen im neuen Rahmen neu erzählt werden.

Verborgene Schätze im Museum

Ein Großteil der Exponate ist derzeit in der Kulturfabrik Cortendorf am Stadtrand von Coburg eingelagert. Dort warten die Puppen und Spielzeuge aus dem Zeitraum von 1800 bis 1960 auf ihre Entdeckung. Diese Objekte zeigen eindrucksvoll, wie das Bürgertum Spielzeug zur Kindererziehung nutzte. Das Problem ist, dass Puppen heutzutage weniger im Mittelpunkt stehen als noch in den 1990er Jahren, was sich auf die Bevölkerungseinstellungen auswirkt.

Ein weiterer Stolperstein für die Präsentation der Sammlung ist das Fehlen von Museumspädagogen. Die Stadt hat derzeit keine Fachkräfte, die das Inventar professionell aufbereiten können. Die ehemalige Leiterin des Puppenmuseums arbeitet inzwischen am Deutschen Spielzeugmuseum in Sonneberg, wo sicher bereits einige der Coburger Exponate auch ihren Platz gefunden haben.

Ein Blick in die Zukunft

Zusätzlich zu den bereits von der Stadt übergebenen Exponaten sind auch einige Stücke an Museen in Sonneberg und Bamberg weitergegeben worden. Das historische Gebäude in der Rückertstraße, in dem das Puppenmuseum untergebracht war, kann in seiner jetzigen Form nicht mehr als Ausstellungsort dienen, da die verwinkelten Räume keine moderne Präsentation zulassen. Der an das Puppenmuseum angegliederte Ausstellungsraum Rückert 3 wird ebenfalls geschlossen, da er für wechselnde Ausstellungen diente und die Sanierung mit Fördergeldern finanziert wurde, die teilweise zurückgezahlt werden müssen.

Derzeit sind auch noch die zuständigen Gremien gefragt: Wie soll das historische Gebäude zukünftig genutzt werden? Clearly da liegt was an: Ein attraktives Konzept ist gefordert, um den Reiz der Puppenthemen neu zu beleben und einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So könnte Coburg seine beliebten Exponate bald wieder ins Rampenlicht rücken.

Im Vergleich zu anderen Regionen hat Bayern keine mangelnde Auswahl an Puppenmuseen; zahlreiche Institutionen haben ihre Schätze gut im Griff. Doch Coburgs Situation könnte eine neue Wende in der Kunst- und Kulturszene der Stadt einläuten. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, dass die faszinierenden Puppen und ihre Geschichten schon bald wieder lebendig erzählt werden können. Informationen zu weiteren Puppensammlungen gibt es unter Wikipedia.