Grüne fordern Sonntagsöffnung für Mini-Supermärkte: Nahversorgung sichern!

Die Grünen in Baden-Württemberg fordern eine Gesetzesänderung, um Mini-Supermärkte sonntags zu öffnen. Ziel: bessere Nahversorgung im ländlichen Raum.
Die Grünen in Baden-Württemberg fordern eine Gesetzesänderung, um Mini-Supermärkte sonntags zu öffnen. Ziel: bessere Nahversorgung im ländlichen Raum. (Symbolbild/MW)

Grüne fordern Sonntagsöffnung für Mini-Supermärkte: Nahversorgung sichern!

Bad Kissingen, Deutschland - Die Diskussion um Sonntagsöffnungen für Einzelhandelsgeschäfte gewinnt an Fahrt, speziell im ländlichen Raum. Die Grünen im baden-württembergischen Landtag drängen darauf, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu ändern, um Mini-Supermärkte wie die Kette "Tante-M" an Sonn- und Feiertagen zu öffnen. Andreas Schwarz, Fraktionschef der Grünen, betont die Wichtigkeit einer rechtlichen Grundlage für solche personalfreien Geschäfte, die im Moment in einer Grauzone operieren. Ziel dieser Initiative ist es, die Nahversorgung für die Bürger zu verbessern, um lange Anfahrten zu vermeiden und die vor Ort verfügbare Waren oferta zu steigern.

Handelsexperte Stephan Rüschen unterstützt die Initiative und führt an, dass die Betreiber an Sonntagen mit deutlich höheren Umsätzen rechnen können. In Hessen gibt es bereits eine ähnliche Gesetzesänderung, die es kleineren Geschäften erlaubt, ihre Türen auch am Sonntag zu öffnen, soweit sie maximal 120 Quadratmeter groß sind und Ware des täglichen Bedarfs anbieten. Dies könnte auch für Baden-Württemberg von Bedeutung sein, wo die Nahversorgung in ländlichen Regionen ohnehin ein drängendes Thema ist. Sollte das Gesetz entsprechend geändert werden, würde das die Situation für viele Menschen in abgelegenen Gemeinden verbessern.

Allerdings gibt es auch Gegenwind. Die "Allianz für den freien Sonntag", ein Zusammenschluss aus kirchlichen und gewerkschaftlichen Organisationen, warnt vor den Risiken der Sonntagsöffnungen. Ihre Vertreter, wie Wolfgang Krüger von ver.di, fordern ein absolutes Verbot dafür, da sie befürchten, dass dies den Sonntagsschutz gefährdet. Kritiker machen geltend, dass die Sonntagsöffnungen anderen Geschäften schaden könnten, die Personal beschäftigen. Christian Maresch, Betreiber von über 40 "Tante-M"-Supermärkten in mehreren Bundesländern, sieht seine Läden jedoch als notwendige Nahversorger in Regionen, wo es kaum andere Einkaufsmöglichkeiten gibt.

Die politische Diskussion zu den Öffnungszeiten ist auf verschiedenen Ebenen aktiv. Im Wirtschaftsministerium von Baden-Württemberg zeigt man sich zurückhaltend, erkennt aber die sich abzeichnende Notwendigkeit, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu überprüfen und zu modernisieren. Das bestehende Gesetz über die Ladenöffnungen, das am 6. März 2007 in Kraft trat, sieht für den Sonntag umfassende Schutzregelungen vor. Diese Bestimmungen gelten nicht nur für den Einzelhandel, sondern beziehen sich auch auf die Arbeitszeiten und Ruhepausen der Beschäftigten. Unter dem derzeitigen Ladenschlussgesetz sind lediglich wenige verkaufsoffene Sonn- und Feiertage erlaubt, was die Situation für viele Geschäfte erschwert.

Insgesamt zeigt die Debatte um die Sonntagsöffnungen, dass es eine Balance zwischen der Sicherstellung der Nahversorgung und dem Schutz der Arbeitnehmerinteressen zu finden gilt. Die Bürger im ländlichen Raum dürften es begrüßen, wenn sie am Sonntag ihre Lebensmittel problemlos und ohne lange Anfahrten besorgen könnten. Die Diskussion bleibt spannend, und es wird sich zeigen, wie sich die Gesetzeslage in Zukunft entwickeln wird.

Für weitere Details zu den aktuellen Entwicklungen und bestehenden Gesetzen besuchen Sie die Artikel von Mainpost und Tagesschau und werfen Sie einen Blick auf die offiziellen Informationen des Wirtschaftsministeriums.

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OrtBad Kissingen, Deutschland
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