Grausame Messerattacke im Schöntal-Park: Opfer und Täter im Gericht
Am 17.10.2025 beginnt der Prozess gegen Enamullah O. wegen einer tödlichen Messerattacke auf Kinder im Schöntal-Park, Aschaffenburg.

Grausame Messerattacke im Schöntal-Park: Opfer und Täter im Gericht
Am Donnerstagmorgen verfolgte der Gerichtssaal in Aschaffenburg ein erschütterndes und dramatisches Geschehen. Enamullah O. (28), angeklagt für einen brutalen Übergriff auf eine Kita-Gruppe im Schöntal-Park, wurde festgenommen und mit Handschellen sowie Fußfesseln in den Saal geführt. Bei diesem verheerenden Vorfall, der sich im Januar 2025 ereignete, kam es zu einem schockierenden Verlust: Ein zwei Jahre alter Junge namens Yannis und der 41-jährige Familienvater Kai-Uwe D. wurden ermordet. Elin (2) wurde dabei schwer verletzt.
Auf die Frage des Richters, ob er die vorgeworfene Tat begangen habe, antwortete Enamullah O. leise mit „Ja“. Der Mann, der 2022 aus Afghanistan nach Deutschland kam und dessen Asylantrag abgelehnt wurde, war seit Anfang 2025 ausreisepflichtig, blieb aber illegal im Land. Psychiatrische Gutachten belegen, dass er an paranoider Schizophrenie leidet und Stimmen hört. Sein Verteidiger bezeichnete ihn als „schwer psychisch krank“ und bewertete die Tat als die eines Wahnsinnigen. Enamullah O. fiel bereits zuvor durch Gewalttaten auf, unter anderem bedrohte er Mitbewohner und verletzte 2024 seine Lebensgefährtin mit einem Messer.
Eine tragische Szene im Schöntal-Park
Die schrecklichen Ereignisse im Schöntal-Park führten zu einem großen Einsatz von Rettungskräften. Kriminalhauptkommissar Michael L. berichtete von einer grausamen Szenerie. Bei dem Überfall, der mit einem 31 Zentimeter langen Küchenmesser verübt wurde, beobachtete Enamullah O. die spielenden Kinder, während er „motivierende Kampfmusik“ über YouTube abspielte. Der Angriff endete tödlich für Yannis und auch der im Park herbeigeeilte Kai-Uwe D. wurde leblos aufgefunden, mit der Hand am Griff eines Kinderwagens. Elin, die schwer verletzt wurde, konnte in Sicherheit gebracht werden.
Was trieb Enamullah O. zu dieser schrecklichen Tat? An jenem Tages suchte er in Google nach „Liedern zum in den Krieg ziehen“ und hörte dazu osmanische Kriegsmusik. Es ist klar, dass der Mann nicht nur in einem psychischen Ausnahmezustand war, sondern auch schon über längere Zeit hinweg in Kliniken behandelt worden war. Allerdings wurde er, wie in Bild.de zu lesen ist, immer am selben Tag entlassen, was die Frage aufwirft, ob das geeignete Maßnahmen waren, die seiner schweren Erkrankung Rechnung trugen.
Ein verstörendes Bild von Lebensumständen
In den Verhandlungen brachte sein Anwalt Enamullah O. als „sehr, sehr kranken Menschen“ vor und versuchte, den psychischen Zustand seines Mandanten zu erläutern. Betreuerinnen berichteten von einem wirren und ängstlichen Mann, der oft von „Verrätern“ sprach und bizarre Essgewohnheiten hatte, wie etwa das Trinken aus der Toilette und das Essen von Klopapier.
Im Zuschauerraum saß der Vater von Elin als Nebenkläger und erlebte die schmerzliche Auseinandersetzung um die Beurteilung der Taten seines Kindes mit. Momentan prüft das Gericht, ob Enamullah O. dauerhaft in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden kann, um sicherzustellen, dass derartige Tragödien in der Zukunft vermieden werden.
Der Prozess wirft viele Fragen über den Zustand der Gesellschaft und die Grenzen des Systems auf. Ein leidenschaftlicher Aufruf an alle, sich für eine bessere Aufklärung und Unterstützung psychisch erkrankter Menschen einzusetzen, ist mehr als nur angebracht.
