Kempten im Bildungsnotstand: Gymnasien kämpfen mit Klassenüberfüllung!

Kempten im Bildungsnotstand: Gymnasien kämpfen mit Klassenüberfüllung!
Kempten, Deutschland - In Kempten wird zurzeit ein Thema heiß diskutiert, das für viele Familien und Schüler entscheidend ist: die raumliche Situation an den städtischen Gymnasien. Mit den steigenden Schülerzahlen ist es für die Schulen eine Herausforderung, den Anforderungen gerecht zu werden. Für das Schuljahr 2025/26 stehen in Kempten insgesamt 409 Fünftklässler auf der Liste, die aufgenommen werden sollen, ein erheblicher Anstieg, der die Kapazitäten der bestehenden Einrichtungen strapaziert. Laut Merkur könnte sich das Versprechen der Stadt, dass jeder Schüler mit den entsprechenden Voraussetzungen an einem der drei Gymnasien Platz findet, als schwierig herausstellen. Besonders betroffen sind das Hildegardis-Gymnasium, das Allgäu-Gymnasium und das Carl-von-Linde-Gymnasium.
Schulreferent Thomas Baier-Regnery hat klargestellt, dass es zwar grundsätzlich funktioniert, jedoch unter großen Einschränkungen. „Die notwendigen Räume sind rar, und die Klassen sind entsprechend groß“, berichtet er. Das Hildegardis-Gymnasium hat gar auf Behelfslösungen zurückgreifen müssen, was zu Klassen mit über 30 Schülern geführt hat. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die räumlichen Probleme der Gymnasien nicht nur die Anzahl der Schüler betreffen, sondern auch die Qualität der Lernumgebung: Veraltete Fachräume, undichte Dächer und defekte Heizungen sind nur einige der Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, wie Allgäuer Zeitung feststellt.
Das Dilemma der Überfüllung
Die prognostizierte Schülerzahl bringt nicht nur eine Überfüllung mit sich, sondern auch eine klare Warnung des Direktor des Carl-von-Linde-Gymnasiums, Dr. Stefan Dieter, der auf die baldige Erreichung der Kapazitätsgrenze ohne erforderliche Baumaßnahmen hinweist. Auch das Allgäu-Gymnasium hat mit einem Verlust von vier Klassenräumen aufgrund der Schließung eines Pavillons zu kämpfen.
Die politischen Entscheidungsträger sind gefordert. Baier-Regnery appelliert zusammen mit den Schulleitungen an die Politik, konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Ein Lichtblick ist, dass die Stadt Kempten gemeinsam mit dem Landkreis Oberallgäu über die Schaffung neuer Kapazitäten verhandelt. Eine Sitzung des Kreistagsausschusses und des Stadtrats ist bereits für den 14. Juli angesetzt, um endlich Lösungen zu diskutieren.
Hintergründe zur Schulbildung
Im deutschen Bildungssystem, das Ländersache ist, gibt es markante Unterschiede in den Varianten der Schulformen. Während das Gymnasium ein wichtiger Bestandteil im Sekundarbereich I ist, wird auch der Anstieg der Gymnasiasten, der stabil bei etwa 40% liegt, durch die Wiedereinführung des G9 in relevanten Teilen beeinflusst. Bis 2038 wird prognostiziert, dass die Schülerzahlen um etwa 500 steigen werden, was die Notwendigkeit für flexible Lösungen unterstreicht. Hier wird es interessant, wie Kempten mit seinem speziellen Bedarf umgehen wird, auch vor dem Hintergrund, dass der Anteil der Schüler aus dem Landkreis Oberallgäu wächst.
Um die Herausforderungen am Bildungsstandort Kempten zu bewältigen, wird eine gemeinsame Anstrengung von Stadt und Landkreis notwendig sein. Nur so kann das Versprechen gehalten werden, jedem jungen Menschen eine gerechte Bildung zu ermöglichen, die nicht nur Zugang, sondern auch optimale Rahmenbedingungen schafft. Mit einem klaren Fokus auf die Verbesserung der Infrastruktur und der Lernbedingungen könnte Kempten auf dem richtigen Weg sein.
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Ort | Kempten, Deutschland |
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