München feiert: 13 Jahre Widerstand gegen die 3. Startbahn!

Am 17. Juni 2012 stimmte München gegen eine 3. Startbahn. Bürgerinitiativen fordern weiterhin Veränderung und Klimaschutz.
Am 17. Juni 2012 stimmte München gegen eine 3. Startbahn. Bürgerinitiativen fordern weiterhin Veränderung und Klimaschutz. (Symbolbild/MW)

München feiert: 13 Jahre Widerstand gegen die 3. Startbahn!

Freising, Deutschland - Am 17. Juni 2012 fiel die Entscheidung der Münchner Bürgerinnen und Bürger über den Bau einer dritten Startbahn am Flughafen München. Mit fast 55 % der Stimmen setzte sich die Mehrheit gegen die geplante Erweiterung ein. Diese Abstimmung bleibt bis heute von großer Bedeutung, und anlässlich des 13. Jahrestags wurde die Fotoaktion „Danke München“ ins Leben gerufen. Diese Aktion wird von der Bürgerinitiative AufgeMUCkt unterstützt, die sich stark für Klimaschutz und Nachhaltigkeit einsetzt. Die Mitglieder fordern nun die Bayerische Staatsregierung auf, den Bau der dritten Startbahn endgültig abzulehnen und die Genehmigung zurückzuziehen, da sie keinen Bedarf für dieses Projekt sehen. Aktuelle Prognosen erwarten für 2025 lediglich 335.000 bis 340.000 Flugbewegungen, statt der ursprünglich angepeilten 590.000, was die Argumente für eine Erweiterung massiv in Frage stellt.

Der Bürgerentscheid, an dem nur 32 % der mehr als eine Million wahlberechtigten Münchner teilnehmen konnten, war dennoch gültig. Mit einer Zustimmung von nur 45,7 % für den Ausbau und ansteigender Ablehnung setzte sich ein deutliches Zeichen gegen die Pläne. Die CSU, SPD und FDP hatten zwar im Vorfeld für den Anschluss geworben, mussten jedoch das Ergebnis als Niederlage hinnehmen. Wichtig ist, dass die Stadt München, welche 23 % der Anteile am Flughafen hält, sich an das Ergebnis halten und gegen den Ausbau stimmen muss.

Die Diskussion um die dritte Startbahn

In der Zwischenzeit bleibt das Thema keineswegs ruhend. Es gibt zahlreiche Klagen von verschiedenen Gruppen, darunter der Bund Naturschutz sowie die Landkreise und die Stadt Freising, die am 8. Juli 2025 vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof verhandelt werden. Dabei wird unter anderem die Aufhebung des angestrebten „ewigen Baurechts“ für die dritte Startbahn gefordert. Kritiker befürchten, dass der Bau nicht nur die Lebensqualität durch Lärmbelästigung in betroffenen Wohngebieten weiter beeinträchtigen würde, sondern auch negative Auswirkungen auf die Immobilienpreise mit sich bringen könnte.

Die Gegner der Flughafenerweiterung sind gut organisiert. So diskutierten kürzlich Klimaaktivisten und Fachleute in Freising verschiedene Protestformen. Auch ein Schweigemarsch mit etwa 800 Teilnehmenden unter dem Motto „Lichterzeichen“ machte auf die Probleme aufmerksam, die mit dem „ewigen Baurecht“ verbunden sind. Bürgerinitiativen und Verbände haben zusätzlich eine Großdemonstration für den 15. Februar angekündigt, um gegen die unbefristete Baugenehmigung zu protestieren. Bei Massenveranstaltungen wie dem CSU-Neujahrsempfang äußern sich die Gegner lautstark gegen die Pläne, während Staatskanzleichef Florian Herrmann in seiner Wahlbroschüre betont, dass die dritte Startbahn „Geschichte“ sei.

Das Engagement der Bürger

Rund um die Diskussionen um die dritte Startbahn bleibt die Unterstützung der Öffentlichkeit stark. Der Kreistag Freising hat sich gegen die Pläne ausgesprochen und fordert die Staatsregierung auf, auf die neue Trasse zu verzichten. Ähnliche Stimmen kommen auch aus dem Stadtrat von Moosburg, der ebenfalls die Aufhebung der Erweiterungspläne fordert. Um das Bewusstsein für die Luftqualität zu schärfen, wurden Ultrafeinstaub-Messungen am Flughafen München eingeführt, nachdem in den letzten 15 Jahren bereits 236 Millionen Euro in die dritte Startbahn investiert wurden.

Die Bürger haben klargemacht, dass ein Ausbau für sie nicht in Frage kommt. Mit vereinten Kräften setzen sie sich dafür ein, dass die Entscheidung von 2012 respektiert wird. Die Meinungen sind klar: Es gibt keinen Bedarf für eine dritte Startbahn und die Gesundheit sowie die Lebensqualität der Menschen in der Region haben oberste Priorität.

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OrtFreising, Deutschland
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