Rechtsstreit um Kanufahrten: Naturschutz fordert klare Regeln an der Wiesent!

Rechtsstreit um Bootsverkehr auf der Wiesent: Naturschutz und Kanu-Verleiher klagen gegen Genehmigung des Landratsamts.
Rechtsstreit um Bootsverkehr auf der Wiesent: Naturschutz und Kanu-Verleiher klagen gegen Genehmigung des Landratsamts. (Symbolbild/MW)

Rechtsstreit um Kanufahrten: Naturschutz fordert klare Regeln an der Wiesent!

Bad Kissingen, Deutschland - In der idyllischen Fränkischen Schweiz ist der Rechtsstreit um den Bootsverkehr auf der Wiesent längst kein Geheimnis mehr. Dabei stehen sich der Bund Naturschutz (BN) und gewerbliche Kanu-Vermieter gegenüber. Diese beiden Parteien klagen gegen die Schifffahrtsgenehmigung des Landratsamts Forchheim, die bereits seit 2023 in Kraft ist und bis zum 30. September 2026 Gültigkeit hat. Wie die Mainpost berichtet, geht es dabei insbesondere um Bedenken hinsichtlich der Vogelpopulation und der Unterwasservegetation, die die Naturschützer anführen.

Die Klage des BN zielt darauf ab, die aktuelles Genehmigung aufzuheben, da die Naturschützer befürchten, dass der Bootsverkehr die Brutzeit des Eisvogels stört. Diese beginnt im Mai und fällt somit in die Hochsaison der Kanufahrten. Die gewerblichen Bootsverleiher dagegen möchten die Genehmigung unbefristet machen und die Obergrenze der maximal zulässigen Bootsfahrten aufheben. So könnte der Kanu-Verleih auf der Wiesent noch flexibler auf die Bedürfnisse der Wassersportler eingehen.

Kanufahren in der Fränkischen Schweiz

Dennoch bleibt die Fränkische Schweiz ein beliebtes Ziel für Kanufans. Auf der Wiesent können von der Pulvermühle in Doos bis Ebermannstadt zahlreiche Eindrücke gesammelt werden. Die Bootstouren bieten nicht nur einen tollen Blick auf die landschaftlichen Schönheiten, sondern auch auf verschiedene Sehenswürdigkeiten der Region. Die vielfältigen Angebote von Kanu- und Kajakverleihern ermöglichen es Wassersportlern, aus einer Reihe von Routen zu wählen, die von ruhigen Kurzstrecken bis zu spritzigen Tagestouren reichen. Wie auf fraenkische-schweiz.com zu lesen ist, reicht die Saison für Kanu- und Kajakverleiher vom 1. Mai bis 30. September.“

Die Dienstleister bringen die Kanufahrer zum Ausgangspunkt und holen sie am Zielort wieder ab. So bleibt für die genussvolle Fahrt genügend Zeit. Die Verleiher, wie „Fränkisches Wildwasser“, bieten sowohl 1er als auch 2er Kajaks, sowie 3er Kanus zur Miete an. Es gibt zahlreiche Verhaltensregeln für Kanufahrer, da der Naturschutz in der Region oberste Priorität hat.

Die Herausforderungen der Natur

Der Rechtsstreit hat die Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse der Natur gelenkt. Dabei ist klar: Kanufahren muss im Einklang mit dem Naturschutz stehen. Besonders die empfindlichen Bereiche für die Vogelpopulation erfordern besondere Rücksichtnahme. Natürlich gibt es auch Anforderungen an das Equipment. Paddel und Rettungswesten sind ein Muss, während bei Wildwasserfahrten auch Helme und Neoprenanzüge sinnvoll sind. Diese Ausrüstung sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern unterstützt auch das Naturerlebnis, das das Kanufahren auszeichnet.

Neben der Wiesent, die mit einer Länge von 22,7 km leicht zu befahren ist und laut outdoor-magazin.com auf der Liste der empfehlenswerten Paddelreviere in Deutschland steht, können Kanuten auch in anderen Regionen Deutschlands schöne Strecken entdecken. Von der Isar in Bayern bis hin zur Peene in Mecklenburg-Vorpommern gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich auf den Fluss zu wagen.

Mit der Hoffnung auf eine positive Entwicklung für beide Seiten im Rechtsstreit und einem klaren Bekenntnis zum Naturschutz bleibt die Fränkische Schweiz ein Ort für Naturfreunde und Wassersportenthusiasten. Das nächste Kapitel im Rechtsstreit um den Bootsverkehr auf der Wiesent steht bereits für Ende Juli an, wenn die mündlichen Verhandlungen stattfinden.

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OrtBad Kissingen, Deutschland
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