Wunsiedel feiert Demokratie: Spendenlauf gegen Rechts am 11.11.2025!
Am 11.11.2025 feiert Wunsiedel mit einem Tag der Demokratie Toleranz und Menschlichkeit, angesichts vergangener Neonazi-Aufmärsche.

Wunsiedel feiert Demokratie: Spendenlauf gegen Rechts am 11.11.2025!
Am 11. November 2025 steht Wunsiedel ganz im Zeichen der Demokratie. An diesem Samstag wird der Tag der Demokratie gefeiert, organisiert von der Stadt Wunsiedel, dem Netzwerk „Wunsiedel ist bunt“ und weiteren Unterstützern. Unter den Anwesenden sind zahlreiche Vertreter der Stadtverwaltung, darunter Bürgermeister Nicolas Lahovnik, Dekan Peter Bauer sowie weitere engagierte Bürger:innen wie Tamara Pohl vom DGB und Wilfried Kukla.
„Es sind keine Demonstrationen aus dem rechten Spektrum angemeldet“, betont Bürgermeister Lahovnik, was für die Organisatoren eine positive Wendung bedeutet. Die Veranstaltung wird zwar in kleinerem Rahmen durchgeführt als in der Vergangenheit, doch das Herzstück bleibt bestehen: das Gedenken an den legendären Spendenlauf, welcher vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde. Das Motto damals wie heute ist „Rechts (laufen) gegen Rechts“, was den kreativen Widerstand der Wunsiedler gegen Neonazi-Aufmärsche widerspiegelt.
Fest für Toleranz und Menschenwürde
Ein weiteres Highlight wird ein freiwilliger Spendenlauf am 16. November sein. Dies geschieht im Rahmen eines Festes für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde, das am Samstag vor dem Volkstrauertag stattfindet. Bei diesem Event wird an den ursprünglichen Spendenlauf erinnert, der 2014 ins Leben gerufen wurde, um den Aufmarsch der Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Weg“ in einen positiven Akt zu verwandeln.
Die Idee hinter dem Spendenlauf war simpel und wirkungsvoll: für jeden gelaufenen Meter der Rechtsextremen gingen Spenden an das Aussteigerprogramm „Exit-Deutschland“. In der Wunsiedler Innenstadt wird eine etwa 500 Meter lange Rundstrecke eingerichtet, und für jede absolvierte Runde fließen Spenden an gemeinnützige Organisationen, die sich für ein demokratisches und tolerantes Miteinander einsetzen.
Ein Blick zurück und nach vorn
Im Rückblick auf die letzten zehn Jahre lässt sich feststellen, dass die Neonazi-Aufmärsche in Wunsiedel seit 2011 verboten sind, nachdem der direkte Bezug zur Grabstätte von Rudolf Heß endete. Der ursprünglich beliebte Treffpunkt für Neonazis hat seitdem an Bedeutung verloren. Im Jahr 2023 kam es sogar zu einem historischen Wendepunkt, als die Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Weg“ erstmals seit 1988 nicht mehr nach Wunsiedel reiste. Ein klarer Zeichen dafür, dass der kreative Widerstand von „Wunsiedel ist bunt“ Früchte trägt.
Die Polizei Oberfranken beobachtet die Geschehnisse aufmerksam und ist gut vorbereitet, um mögliche weitere Meldungen in der Region im Blick zu behalten. Im Gegensatz zu den Vorjahren sind jedoch keine Unterstützungskräfte aus anderen Regierungsbezirken eingeplant, was die ruhige und friedliche Ausrichtung der Veranstaltungen weiter unterstreicht.
In Wunsiedel ist man also gut gerüstet, um ein konstruktives Fest der Demokratie zu feiern. Das Engagement der Stadt und der Bürger:innen zeigt, dass in der Oberpfalz ein starkes Signal für Toleranz und Respekt gesetzt werden kann. Die Beobachtungen und Berichte der letzten Jahre unterstreichen diese Entwicklung und machen klar: Wunsiedel ist bunt, und das wird auch in Zukunft so bleiben.
Für detaillierte Informationen und Hintergründe zu den kommenden Veranstaltungen können Leser:innen die Artikel von Frankenpost und BR besuchen.