Goldrausch mit Mahnung: Schwabacher Kunstpreis an Gabrielle Chardigny

Goldrausch mit Mahnung: Schwabacher Kunstpreis an Gabrielle Chardigny
Am 11. August 2025 wurde es offiziell: Gabrielle Chardigny erhält den Kunstpreis der Stadt Schwabach, und das im Rahmen der Biennale „Ortung“. Die Preisverleihung zieht nicht nur Kunstliebhaber an, sondern beleuchtet auch ein Thema, das in der heutigen Zeit hochaktuell ist – die ökologischen und sozialen Folgen der Goldgewinnung.
Chardignys Installation trägt den Titel „Is there gold on the moon?“. Damit nimmt sie nicht nur den Goldrausch ins Visier, sondern thematisiert auch die damit verbundenen, oftmals verheerenden Folgen für Mensch und Natur. Gold wird nicht nur für Schmuck und als Finanzanlage, besonders in Krisenzeiten, hoch geschätzt, sondern ist auch ein zentraler Bestandteil in der Elektronikindustrie. Die Methoden, wie Gold gewonnen wird, sind allerdings alles andere als unschuldig. Feingoldhandel hebt hervor, dass moderne Goldförderung sich stark vom romantischen Bild des Goldsuchers unterscheidet. Stattdessen wird Gold häufig aus Erzgestein extrahiert, wobei erhebliche Mengen an Zyanid und Quecksilber eingesetzt werden.
Die SChattenseiten der Goldgewinnung
Die Installation von Chardigny macht schmerzlich deutlich, dass die Gewinnung von Gold auf Kosten von fruchtbarem Boden und damit auch der Lebensgrundlage vieler Menschen erfolgt. Mannigfaltige toxische Stoffe, wie etwa hochgiftiges Zyanid, dessen Lagerung oft nicht ausreichend gesichert ist, und Quecksilber, das vor allem im illegalen Bergbau verwendet wird, verschmutzen nicht nur die Böden, sondern auch das Trinkwasser der Anwohner. Selbst die Allerkleinsten sind häufig gefährdet; Kinderarbeit ist in den Minen ein trauriger Alltag.
Die Installation zeigt mit ihrem roten Sandboden ein eindringliches Bild von Unfruchtbarkeit und hat den Geruch von Zyanid in der Luft evoziert, was die Betrachter:innen unweigerlich zum Nachdenken anregt. Darüber hinaus sind in der Installation vier Kapseln zu sehen, die Pflanzen in einem geschlossenen Ökosystem abbilden, was die Dramatik und undurchsichtige Zukunft des Goldabbaus symbolisiert.
Ein Kunstparcours mit vielen Facetten
Die Biennale „Ortung“, die bis zum 24. August dauert, bietet eine spannende Möglichkeit, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen. Mit insgesamt 31 Stationen ist für jeden etwas dabei. Ob man auf eigene Faust die Nord- oder Südroute erkundet, die jeweils etwa 90 Minuten in Anspruch nehmen, oder die „Blitz-Touren“ von nur einer halben Stunde nutzt, die Vielfalt an Workshops, Performances und Kunstaktionen ist durchweg ansprechend.
Die Besucher:innen haben die Möglichkeit, die Biennale an verschiedenen Tagen zu besuchen, wobei die Öffnungszeiten von Montag bis Mittwoch und Freitag von 13 bis 19 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr und am Wochenende von 11 bis 19 Uhr reichen. Wer noch mehr über die Kunstwerke und deren Hintergründe erfahren möchte, findet alle nötigen Informationen auf der Website der Stadt Schwabach. Die Biennale ist somit nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein eindringliches Plädoyer für die Auseinandersetzung mit den Folgen der Goldgewinnung und dem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.