Rette die Streuobstwiesen! Kostenloser Kurs zum Mistelwart in Miltenberg

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Der Landschaftspflegeverband Miltenberg bietet am 22. November ein Seminar zum Schutz von Streuobstwiesen vor Laubholzmistel an.

Der Landschaftspflegeverband Miltenberg bietet am 22. November ein Seminar zum Schutz von Streuobstwiesen vor Laubholzmistel an.
Der Landschaftspflegeverband Miltenberg bietet am 22. November ein Seminar zum Schutz von Streuobstwiesen vor Laubholzmistel an.

Rette die Streuobstwiesen! Kostenloser Kurs zum Mistelwart in Miltenberg

In der Region Miltenberg wird es ernst: Die Laubholzmistel breitet sich ungebremst aus und setzt den kostbaren Streuobstwiesen zu. Diese wertvollen Kulturlandschaften, die vielen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bieten, sind zunehmend in Gefahr. Um dem entgegenzuwirken, sucht der Landschaftspflegeverband (LPV) Miltenberg engagierte Ehrenamtliche für den Schutz dieser einzigartigen Landschaft. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Mistel entzieht den Obstbäumen Wasser und Nährstoffe, was zu geringeren Erträgen und im schlimmsten Fall zu einem vorzeitigen Absterben führen kann. Daher wird eine kostenlose Ausbildung zum Mistelwart oder zur Mistelwartin angeboten, die am Samstag, den 22. November, in Hausen stattfindet.

Dieses Seminar, das von 9 bis 15.30 Uhr dauert, bietet eine umfassende Einführung in die Biologie und die Ausbreitung der Mistel. Teilnehmer lernen, wie man die Mistel sicher und fachgerecht entfernt. Neben praktischem Wissen werden auch regionale Schutzkonzepte vorgestellt und die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Aktiven aus dem Streuobstbereich geboten. Wer nach dem Seminar das Gelernte umsetzen möchte, kann dann selbständig Mistelbefall kontrollieren und Bekämpfungsaktionen organisieren. Ein gutes Händchen für Obstbaumpflege wäre von Vorteil, ist aber nicht zwingend erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, also heißt es schnell sein!

Aktuelle Lage und Herausforderungen

Die Laubholzmistel ist nicht nur in Bayern ein Thema, sondern breitet sich auch bundesweit aus, wie der NABU berichtet. Die Ausbreitung ist besonders in Süd- und Mitteldeutschland ein brisantes Problem – und das nicht ohne Grund. Sie führt zusehends zu existenzgefährdenden Problemen für Streuobstbestände. Auch die Norddeutschen müssen ihre Obstbäume im Blick behalten, da sie ebenfalls von der Mistel betroffen sind. Die Ursachen für diese unerfreuliche Entwicklung sind vielfältig: Unregelmäßige Pflege der Streuobstbestände, klimatische Veränderungen und die weit verbreitete Annahme, dass die Laubholzmistel besonders geschützt sei, tragen zur Problematik bei.

Befallene Obstbäume sind vor allem Apfelbäume und Ebereschen. Kirschen, Walnüsse, Pflaumen und Zwetschgen können sich bisher noch zur Wehr setzen. Doch die neuesten Rückmeldungen zeigen, dass die Mistel in den vergangenen Jahren sogar massiv auf Birnbäume übergreifen kann. Der NABU empfiehlt, bei geringem Befall aktiv gegen die Mistel vorzugehen, ohne sie jedoch gänzlich auszurotten. Bei starkem Befall sollte das jährliche Fruchten der Mistel verhindert werden, doch es besteht erheblicher Forschungsbedarf zu den Ursachen und Bekämpfungsmöglichkeiten dieser Problematik.

Gemeinsam für die Streuobstwiesen

Der Landschaftspflegeverband ermöglicht mit seiner Ausbildung eine wertvolle Mitgestaltung für alle Interessierten. Wer Lust hat, aktiv zu werden, kann sich direkt beim LPV Miltenberg melden. Weitere Informationen und Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 06022/6538725 oder per E-Mail an info@lpv-miltenberg.de erhältlich.

Die Rettung der Streuobstwiesen liegt also in den Händen der Bürger. Wer weiß, vielleicht wird der nächste Ehrenamtliche die Region nachhaltig positiv beeinflussen – da liegt auf jeden Fall was an!