Kunst für die Seele: Mutige Werke stärken psychische Gesundheit in Miltenberg

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Am 28. Oktober 2025 eröffnete die Wanderausstellung „(Aus-) Druck der Seele“ im Miltenberger Landratsamt, um psychische Gesundheit durch Kunst zu fördern.

Am 28. Oktober 2025 eröffnete die Wanderausstellung „(Aus-) Druck der Seele“ im Miltenberger Landratsamt, um psychische Gesundheit durch Kunst zu fördern.
Am 28. Oktober 2025 eröffnete die Wanderausstellung „(Aus-) Druck der Seele“ im Miltenberger Landratsamt, um psychische Gesundheit durch Kunst zu fördern.

Kunst für die Seele: Mutige Werke stärken psychische Gesundheit in Miltenberg

Am Dienstag, dem 28. Oktober, war im Foyer des Miltenberger Landratsamts ein ganz besonderer Anlass: Die Eröffnung der Wanderausstellung „(Aus-) Druck der Seele – Kunst für psychische Gesundheit“. Monika Wolf-Pleßmann, die Stellvertreterin des Landrats, und Nadja Schillikowski, die kommunale Behindertenbeauftragte, begrüßten die Gäste und betonten die Wichtigkeit der Kunst zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Wolf-Pleßmann beschrieb die ausgestellten Linoldrucke als „Spuren von Lebenswegen, Erfahrungen und innerer Stärke“ und unterstrich, dass die Werke Ausdruck des Seelenlebens der Künstler sind, die aus einem Workshop mit dem Titel „Meine Krisenkraft“ hervorgegangen sind. Diese Initiative ermöglichte den Teilnehmern, ihren persönlichen Erfahrungen durch Kunst Ausdruck zu verleihen.

Die Kunstwerke sind nicht nur kreative Projekte, sondern auch ehrliche, mutige und berührende Zeugnisse der inneren Kämpfe der Teilnehmer. Laut dem Bericht von Landkreis Miltenberg wurden die Arbeiten unter fachkundiger Anleitung von Kunsttherapeutinnen erstellt. Die positive Ausstrahlung der Werke soll dazu beitragen, psychische Krankheiten zu entstigmatisieren und das Bewusstsein für deren Auswirkungen zu erhöhen.

Kunst und psychische Gesundheit im Fokus

Ein zentraler Punkt der Ausstellung ist die Unterstützung der psychischen Gesundheit durch Kunst. Dies wird auch durch Forschungsergebnisse belegt. Eine Studie aus Dresden hat gezeigt, dass Kunstbetrachtung nicht nur das eudämonische Wohlbefinden steigert, sondern auch bei Menschen mit Demenz bedeutende, medizinische Vorteile bietet. Gemäß den Ergebnissen fühlen sich viele Kunstbetrachter nach ihrem Erlebnis in Museen stärker mit ihrem Lebenssinn verbunden und erleben persönliche Entwicklungen. Hierbei wird deutlich, dass Kunst oft als Lebenselixier fungiert.

Frank Rothenbücher, Vorsitzender der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) der Region Bayerischer Untermain, nutzte die Gelegenheit, auf die Woche der seelischen Gesundheit hinzuweisen. Er erläuterte, dass jeder Dritte mindestens einmal im Leben an einer psychischen Krise leidet. In diesem Kontext seien Veranstaltungen wie die aktuelle Ausstellung von großer Bedeutung. Sie tragen dazu bei, ein besseres Verständnis für psychische Erkrankungen zu schaffen.

Ein musikalischer Rahmen

Die Vernissage wurde musikalisch von der inklusiven Musikgruppe Saitensprung umrahmt, was dem Event eine besondere Note verlieh. Nadja Schillikowski dankte all den Beteiligten und lud die Gäste zu einem Rundgang durch die Ausstellung ein. Die Werke zeigen, aus welchen Quellen die Künstler mit psychischen Beeinträchtigungen ihre Kraft schöpfen—sei es aus Lachen, der Natur oder persönlichen Erlebnissen. Die Ausstellung bleibt bis Dienstag, dem 18. November, während der üblichen Öffnungszeiten des Landratsamts Miltenberg geöffnet.

In Zeiten, in denen der Druck des Alltags oft schwer auf den Schultern lastet, ist es mehr denn je wichtig, sich mit Themen rund um psychische Gesundheit auseinanderzusetzen. Kunst ist dabei nicht nur ein Ventil, sondern auch ein wertvolles Mittel, um innere Stärke zu finden. Laut der Universität Wien kann Kunst in Form von Interventionen auch konkret dazu beitragen, das Wohlbefinden der Menschen zu steigern, wie MDR berichtet.

Im Kern zeigt die Ausstellung „(Aus-) Druck der Seele“, dass jeder Mensch eine Geschichte hat, die es wert ist, gehört zu werden. Je mehr wir bereit sind, darüber zu sprechen und Kunst als Ausdrucksform zu nutzen, desto stärker wird der gesellschaftliche Wandel im Umgang mit psychischen Erkrankungen.