Waldumbau in Bayern: So werden klimafitte Mischwälder geschaffen!
Klimawandel fordert Waldumbau in Main-Spessart: Experten erläutern nachhaltige Methoden für klimaresiliente Mischwälder.

Waldumbau in Bayern: So werden klimafitte Mischwälder geschaffen!
Der Klimawandel macht vielen Waldbäumen in Bayern ordentlich zu schaffen. Trockenperioden, häufigere Waldbrände und intensive Sturmereignisse haben bereits zu einem massiven Baumsterben geführt. Das Thema Waldumbau steht deshalb ganz oben auf der Agenda der Forstwirtschaft. Marcus Leistner, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt, erläutert die wichtigen Schritte, um klimaresiliente Mischwälder zu schaffen. So wird das Ziel verfolgt, einer Vielzahl von Baumarten Platz zu bieten, was der Biodiversität zugutekommt und gleichzeitig die Wälder widerstandsfähiger macht gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels. Die Main-Post berichtet, dass für den erfolgreichen Umbau der Wälder der erste Schritt ein Femelhieb ist. Diese Methode ermöglicht das Schaffen kleiner Lichtungen, die vor allem lichtbedürftigen Baumarten wie der Baumhasel und der Winterlinde zugutekommen.
Doch mit dem Anlegen dieser Lichtungen ist es nicht getan. Die Bäume werden nach dem Nelderrad-Prinzip gepflanzt, was bedeutet, dass in einem Durchmesser von etwa 14 Metern insgesamt 33 Bäume auf acht Speichen mit abgestuften Abständen gesetzt werden. Dieses Prinzip hat den Vorteil, dass weniger Pflanzen pro Fläche gesetzt werden, was den Arbeitsaufwand erheblich reduziert. Leistner betont, dass die Sorgfalt bei der Pflanzung entscheidend ist, um die langfriste Gesundheit und das Wachstum der Bäume zu sichern. Der richtige Wurzelschnitt und das passende Werkzeug sind dabei unerlässlich.
Herausforderungen des Klimawandels
Die Herausforderungen sind jedoch beträchtlich. Laut einer Studie der Universität Wien und der Technischen Universität München könnte die Anzahl der geeigneten Baumarten pro Quadratkilometer aufgrund des Klimawandels bis zum Ende des Jahrhunderts um 33 bis 49 Prozent sinken. Dies macht deutlich, dass nicht nur die aktuellen, sondern auch zukünftige klimatische Bedingungen in den Blick genommen werden müssen. Viele Waldbesitzer müssen sich daher beratend an Fachleute wenden, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Besonders in Bayern steht ihnen mit dem „Försterfinder“ eine hilfreiche Plattform zur Verfügung, um entsprechende Beratungsangebote zu finden.
Eine weitere Herausforderung ist die Finanzierung des Waldumbaus. Die Gesamtkosten für notwendige Maßnahmen könnten laut TAB beim Bundestag bis 2050 bis zu 40 Milliarden Euro betragen. Viele Privatwaldbesitzer sind auf staatliche Unterstützung angewiesen, um die notwendigen |Umbaumaßnahmen durchführen zu können. Eine stabile und klare politische Ausrichtung kann hier entscheidend sein, um den ökologischen Waldumbau zu fördern.
Fazit: Ein langfristiger Prozess
Die Anstrengungen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel sind ein langfristiger Prozess, der Zeit, Sorgfalt und auch Geld in Anspruch nimmt. Ob es gelingt, eine vielfältige und widerstandsfähige Waldlandschaft zu schaffen, hängt nicht nur von den getroffenen Maßnahmen, sondern auch von der politischen Unterstützung und den zur Verfügung stehenden Förderungen ab. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Waldumbau in Bayern in den kommenden Jahren entwickeln wird, denn die Herausforderungen sind groß, aber auch die Chancen, wenn man ein gutes Händchen hat und rechtzeitig Hand anlegt.