Audi in der Krise: US-Werk nur mit klaren Garantien für Ingolstadt!

Audi in der Krise: US-Werk nur mit klaren Garantien für Ingolstadt!
Ingolstadt, Deutschland - Die Zukunft von Audi in Ingolstadt ist zurzeit ein heißes Thema. Bei einer kürzlich abgehaltenen Betriebsversammlung äußerte sich Jörg Schlagbauer, der Vorsitzende des Audi Gesamtbetriebsrats, zur Möglichkeit eines neuen Werks in den USA. Besondere Aufmerksamkeit legte er auf die Bedingungen, die nötig wären, um eine Zustimmung der Arbeitnehmervertretung zu erhalten. „Ein neues Werk darf nicht zu Lasten der Arbeitnehmer und der Auslastung in Deutschland gehen“, stellte Schlagbauer klar und verwies auf die bereits bestehenden Kapazitäten, die in Deutschland ausreichend sind. Dieser Punkt wurde auch von der Augsburger Allgemeinen unterstützt, wo betont wurde, dass es derzeit keine Notwendigkeit für eine zusätzliche Produktionsstätte im Ausland gibt.
Die Sorgen um die heimischen Arbeitsplätze sind nicht unbegründet. Audi kämpft aktuell mit rückläufigen Verkaufszahlen und sieht sich intern mit Kritik konfrontiert, insbesondere an CEO Gernot Döllner und diversen internen Konflikten. Laut der Augsburger Allgemeinen wurde im März 2023 eine Zukunftsvereinbarung getroffen, die den Abbau von 7.500 Stellen in Deutschland vorsieht. Dabei betrifft der Stellenabbau ausschließlich den indirekten Bereich, insbesondere Verwaltung – die Produktion bleibt von diesen Maßnahmen unberührt.
Wichtige Maßnahmen und Entwicklungen
Rita Beck, die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende in Ingolstadt, berichtete über die Fortschritte der eingegangenen Zukunftsvereinbarung. Sie hob hervor, dass wichtige Themen wie neue Vorruhestands- und Altersteilzeitangebote sowie geplante Investitionen auf der Agenda stehen. Im Zuge dieser Vereinbarung wird auch die Teilvolumenfertigung des Q3 nach Ingolstadt geholt, was zur Stärkung des Standorts beiträgt. Der Produktionsstart des neuen Elektromodells E3 CUV ist zudem für den Herbst 2026 geplant, was für frischen Wind sorgen könnte.
Der Personaldirektor der AUDI AG, Xavier Ros, gab ebenfalls einen Einblick in die Bedeutung der Zukunftsvereinbarung für die Wettbewerbsfähigkeit. Die Audi-Spitze plant Investitionen in neue Technologien und in die Bildung ihrer Mitarbeiter, um so finanzielle Freiräume zu schaffen. „Effizienzsteigerungen und Bürokratieabbau werden angestrebt, um zukunftssicher aufgestellt zu sein“, betonte Ros. Um diese Themen transparent zu kommunizieren, finden Betriebsversammlungen viermal jährlich statt, um die Belegschaft über aktuelle Entwicklungen zu informieren – ganz im Sinne eines offenen Dialogs.
Zusätzlich müssen sich die Mitarbeiter auf einige Veränderungen gefasst machen. So gilt eine Beschäftigungsgarantie bis 2033 und Schlagbauer rechnet damit, dass 90% des Stellenabbaus über Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen realisiert werden. Für die Jahrgänge 1964 bis 1968 gibt es spezielle Regelungen, die einen früheren Ruhestand ermöglichen. Dennoch plant Audi keine Abfindungen für freiwillige Abgänge, im Unterschied zu einigen anderen Automobilherstellern, und dies wird als potenzieller Schwachpunkt wahrgenommen.
Alles in allem zeigt sich, dass Audi in Ingolstadt vor großen Herausforderungen steht, aber auch Chancen nutzt, um die Mitarbeiter und Standorte für die Zukunft zu rüsten. Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmensleitung und Betriebsrat wird in den kommenden Monaten entscheidend sein, um die anstehenden Veränderungen gemeistert zu werden. Die Lage bleibt spannend, und es bleibt zu hoffen, dass die nächsten Schritte für alle Beteiligten positiv gestaltet werden können. Weitere Informationen zu den aktuellen Themen und Entwicklungen gibt es regelmäßig auf der Audi-Mediacenter-Seite.
Details | |
---|---|
Ort | Ingolstadt, Deutschland |
Quellen |