Taufkirchen als Vorreiter: Biogas für klimafreundliche Fernwärme!
Erding setzt auf Klimaschutz: Taufkirchen als Vorreiter bei Biogas und Fernwärme bis 2028 für CO₂-Neutralität.

Taufkirchen als Vorreiter: Biogas für klimafreundliche Fernwärme!
In der bayerischen Gemeinde Taufkirchen gibt es spannende Entwicklungen in Sachen Klimaschutz. bis zum Jahr 2028 müssen alle Kommunen in Deutschland eigene Klimaschutzpläne erstellen, um bis 2045 CO₂-neutral zu werden. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, gibt es in Taufkirchen bereits fortgeschrittene Konzepte. Dabei setzt die Gemeinde auf drei wichtige Säulen: Strom aus erneuerbaren Energien, den Ausbau der Mobilität und CO₂-freies Heizen.
Taufkirchen, mit seinen etwa 11.000 Einwohnern, hat sich in den letzten Jahren als Vorreiter in der Fernwärmeversorgung etabliert. Die Gemeindewerke Taufkirchen wurden vor 15 Jahren gegründet und ermöglichen die Nutzung von Strom, Wärme und Erdgas. In einer Zeit, in der viele Wohngebäude, vor allem die aus den 1950er bis 1980ern, noch mit Öl oder Gas beheizt werden, betrachtet die Gemeinde fernwärmebasierte Lösungen aus Biogasanlagen als ansprechende Alternative.
Herausforderungen und Chancen
Der Klimaschutzplan der Bundesregierung bis 2050 hat klare Ziele: Ein weitgehend treibhausgasneutrales Deutschland. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 55% im Vergleich zu 1990 gesenkt werden. Auch Taufkirchen könnte an diesen Zielen partizipieren, denn der Einsatz von Biogas kann eine zentrale Rolle im Gebäudebereich spielen. Rund ein Drittel der Treibhausgase entstehen hier, und große Anstrengungen sind notwendig, um den Primärenergiebedarf bis 2050 signifikant zu reduzieren, so das Bundeswirtschaftsministerium.
Ein kritischer Punkt sind die Erfahrungen in der Region mit Biogasanlagen. In der Vergangenheit kam es zu Umweltkatastrophen, die durch mangelhafte Betriebsführung entstanden sind. In der Nachbargemeinde Dorfen beispielsweise mussten Betreiber von Biogasanlagen für Umweltschäden nur geringe Geldstrafen zahlen. Die Sorgen der Anwohner in Taufkirchen sind also nicht unbegründet, weshalb die Kommune auch kostenlose Energieberatungen für Bewohner entlegener Siedlungen anbietet.
Klimaschutz im Europäischen Kontext
Die Klimaziele gehen jedoch über die Bundesrepublik hinaus und sollen auch auf europäischer Ebene erreicht werden. Wie das Umweltbundesamt verdeutlicht, hat sich die EU zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto null zu reduzieren. Zu den zentralen Maßnahmen gehören die Erhöhung erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz.
In Bayern zeigt sich also einmal mehr, wie wichtig lokale Initiativen und das Zusammenspiel mit übergeordneten politischen Zielen sind. Taufkirchen könnte, wenn die Herausforderungen gemeistert werden, als leuchtendes Beispiel für andere Gemeinden im Speckgürtel von München fungieren und seine Pionierrolle im Bereich der Fernwärme und des Klimaschutzes weiter festigen.