Welse im Badesee: Angst oder nur ein harmloser Schwimmer?

Welse im Badesee: Angst oder nur ein harmloser Schwimmer?
Die warmen Tage des Sommerschwimmens sind da, und viele Menschen zieht es in die Badeseen des Donau-Ries-Kreises. Doch während sich zahlreiche Badegäste an dem splittigen Wasser erfreuen, bleibt eine Frage oft im Raum stehen: Wie gefährlich sind Welse, die dort leben? Die Antworten fallen gemischt aus. Laut der Augsburger Allgemeinen können diese beeindruckenden Fische beim Schwimmen ein unangenehmes Gefühl auslösen, wenn sie einem spürbar nahe kommen. Das sorgt oft für ein wenig Nervenkitzel, was nicht nur die Schwimmer, sondern auch die Welse selbst betrifft.
Trotz der weit verbreiteten Angst vor Welsen, insbesondere bei durch schwimmende Menschen, sind tatsächliche Angriffe sehr selten. Ludwigshafen24 berichtet, dass Berichte über Welsangriffe auf Schwimmer zwar kursieren, Welse aber normalerweise nicht unter lebenden Menschen fressen. Die riesigen Fische können bis zu drei Meter lang werden und über 100 Kilogramm wiegen – da ist es verständlich, dass sie Respekt einflößen. Dennoch ist die allgemeine Einschätzung: Keine große Angst ist nötig.
Laichzeit und Verhalten der Welse
Besonders während der Laichzeit, die im Mai und Juni stattfindet, kann das Verhalten der Welse aggressiver werden. Sie verteidigen ihr Gelege vehement, was Schwimmer näher an ihr Laichgebiet vor den Kopf stößt. Die Website Dalke Fishing beschreibt, dass europäische Welse (Silurus glanis) in diesem Zeitraum Kämpfe um Weibchen austragen und laichende Paare bilden. Üblicherweise legen Weibchen bis zu 500.000 Eier, die das Männchen bewacht und mit sauerstoffreichem Wasser versorgt.
Die Laichgebiete befinden sich in flachem Wasser, oft in der Nähe von Pflanzenbewuchs oder unterspülten Uferbereichen. Daher sollten Angler in dieser Zeit besonders vorsichtig sein, um die Brut nicht zu gefährden. Ein verantwortungsvolles Verhalten ist hier besonders gefragt. Das bedeutet unter anderem, auf das Angeln in Ufernähe zu verzichten und gefangene Männchen wieder ins Wasser zu setzen.
Die Faszination der Welse
Trotz ihrer Größe und des gelegentlichen unangenehmen Gefühls, wenn sie schwimmen kommen, sollten Welse nicht als Bedrohung angesehen werden. Sie haben kleine Stummelzähne und können Menschen nicht ernsthaft verletzen. Das natürliche Verhalten dieser Raubfische ist faszinierend, da sie sich vor allem von anderen Fischen ernähren, aber gelegentlich auch Wasservögel und kleine Säugetiere erbeuten. Mit einem Alter von bis zu 80 Jahren können sie zudem eine beachtliche Lebensdauer erreichen.
Die Frage bleibt, wie ein sicherer Kontakt zwischen Mensch und Wels hergestellt werden kann. Es ist ratsam, während der Laichzeit auf eine gesunde Distanz zu wahren und den Verlauf der Fische in Ruhe zu beobachten – so wird das Sommervergnügen am Badesee nicht nur sicher, sondern auch zu einem faszinierenden Naturerlebnis.