Finanzen neu gedacht: So revolutioniert der Financial Business Partner Unternehmen

Finanzen neu gedacht: So revolutioniert der Financial Business Partner Unternehmen

In der heutigen dynamischen Geschäftswelt sind schnelle und präzise Entscheidungen wichtiger denn je. Laut dem Work Change Report von LinkedIn verfügen bereits 10% der neu eingestellten Fachkräfte über Stellenbezeichnungen, die es im Jahr 2000 noch nicht gab. Eine der neueren Bezeichnungen, die sich etablieren konnte, ist der Financial Business Partner (FBP), der als Sparringspartner für die Führungsebene agiert.

Martin Graumann von EY hebt hervor, dass Unternehmen heutzutage in einem komplexeren Umfeld agieren müssen und daher schnellere Entscheidungen treffen sollten. Diese Verantwortung fällt häufig auf die Finanzorganisationen, die jedoch traditionell erst spät in strategische Entscheidungen eingebunden werden. Gerd Winterling von EY betont die Wichtigkeit von Financial Business Partnering: Um frühzeitig in Entscheidungen einzugreifen, erfordert diese Rolle ein starkes Verständnis des Geschäftsmodells und der strategischen Positionierung.

Die Rolle der Financial Business Partner

Die Integration von FBPs in die Führungsteams ist ein zentraler Schritt zur Verbesserung der Entscheidungsfindung. Ein Beispiel aus der Praxis bietet der Genossenschaftsbund Migros in Zürich, wo FBPs eingeführt wurden, um die Finanzfunktion früher in Entscheidungen einzubinden. COO Olivier Vogel berichtet, dass finanzielle Analysen früher oft ungenau waren, die Eingliederung von FBPs hat jedoch zu einem merklichen Anstieg der Genauigkeit beigetragen.

Michael Ziemer von Schüco erwähnt, dass das FBP-Team konkrete Investitionsentscheidungen prüft und dabei erhebliche Kommunikationsfähigkeiten benötigt. Graumann fügt hinzu, dass die durch die FBPs erzeugte Transparenz zwar nicht immer bequem ist, sie jedoch notwendig ist, um fundierte und hinterfragende Entscheidungen zu treffen.

Herausforderungen bei der Implementierung

Trotz der positiven Effekte von Financial Business Partnering stehen Unternehmen vor Herausforderungen bei der Umsetzung, wie Deloitte feststellt. Technologische Einschränkungen, ineffiziente Prozesse und das Fehlen geeigneter Fähigkeiten sind nur einige Hürden. Eine Strategie könnte sein, zunächst einen Pilotversuch an einem bestimmten Standort oder Produktbereich durchzuführen. Nach dessen Erfolg kann FBP dann auf weitere Bereiche ausgeweitet werden.

Die Wichtigkeit von Daten und Technologie kann nicht übersehen werden. Der Artikel von FPA Trends zeigt auf, wie FP&A sich von einer rein zahlenbasierten Funktion hin zu einer strategischen Rolle entwickelt, die sowohl technologische als auch menschliche Einsichten kombiniert. Unternehmen erwarten von FP&A-Teams zukunftsorientierte Einblicke, die über die traditionelle Berichterstattung hinausgehen.

Um diese Herausforderungen zu meistern, sollten Unternehmen klare Schritte zur digitalen Transformation einleiten. Dazu gehören die Identifikation von Verbesserungsmöglichkeiten in bestehenden Prozessen, die Priorisierung entsprechender Projekte und die Schulung der Mitarbeiter in neuen Technologien. Eine nachhaltige Implementierung hängt letztlich von der Kommunikation zwischen Buchhaltern, Controllern und dem Business ab.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Financial Business Partnering ein zentraler Hebel zur Optimierung von Entscheidungsprozessen in Unternehmen ist. Es erfordert jedoch eine klare Strategie, die Einbindung aller Beteiligten sowie den Mut, neue Wege zu gehen. Die Kombination von technologischen Hilfsmitteln und menschlichem Verständnis kann somit den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.