Tauziehen um das Coburger Sommerbad: Bürger fordern Neubau mit Wellenbad!
Coburg plant den Abriss des maroden Aquaria und den Neubau eines modernen Freibads. Bürger fordern mehr Angebote und Fläche.

Tauziehen um das Coburger Sommerbad: Bürger fordern Neubau mit Wellenbad!
In Coburg ist die Zukunft des „Aquaria“ ein heiß diskutiertes Thema. Das in die Jahre gekommene Freibad wurde 1973 eröffnet und ist mittlerweile stark marode, sodass ein Abriss unausweichlich scheint. Ein breiter Konsens besteht über die Notwendigkeit eines Neubaus, doch die Pläne der Stadt stehen im Widerspruch zu den Wünschen vieler Bürger, die sich ein größeres Freibad wünschen. Laut einem Bericht von np-coburg.de wurde ein Bürgerbegehren von der FDP angestoßen, das darauf abzielt, die Wünsche der Bevölkerung in die Planungen einzubeziehen.
Die Idee eines neuen Freibades ist nicht neu. Immer wieder gab es Diskussionen über die Verbesserung der Schwimminfrastruktur in Coburg. Eine Umfrage unter 600 Teilnehmern hat ergeben, dass 70,7 Prozent der Befragten sich einen größeren Freibadbereich mit einem Wellenbad wünschen. Des Weiteren gibt es Forderungen, die Freiflächen im neuen Bad ähnlich wie im jetzigen Aquaria zu gestalten. Wie nag-bayern.de berichtet, haben sich zahlreiche Bürger zur künftigen Gestaltung geäußert und bringen damit klare Vorstellungen ein.
Geplante Neuerungen im Freibad
Das Konzept für den Neubau umfasst eine deutlich größere Wasserfläche mit fünf 50-Meter-Bahnen sowie zwei Lehrschwimmbecken, eines davon mit Sprungtürmen. Zusätzlich sind ein Erlebnisbecken und ein großer Kinderbereich mit Planschbecken geplant. Dabei soll die Wasserqualität durch ein innovatives KI-System überwacht werden. Auch gastronomische Angebote und eine Sauna mit mehreren Bereichen werden angestrebt. Doch bei all den Neuerungen gibt es einen Wermutstropfen: Der Außenbereich wird kleiner als der des alten Aquaria sein, bietet aber ein ganzjährig nutzbares Außenbecken.
wie nag-bayern.de berichtet.
Die Kosten für das neue Projekt sind nicht zu verachten. Insgesamt wird mit etwa 57 Millionen Euro gerechnet, wobei 50 Millionen Euro aus städtischen Mitteln finanziert werden sollen. Rund 6 Millionen Euro an Fördergeldern aus Bund und Land werden ebenfalls erwartet. Trotz der hohen Investitionskosten plant die Stadt, die Eintrittspreise moderat zu halten. Dies erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem ein erheblicher Investitionsstau von 186,1 Milliarden Euro in vielen Gemeinden, einschließlich der Schwimminfrastruktur, besteht.
Bedeutung der Schwimminfrastruktur
Coburg ist nicht die einzige Stadt, die sich mit der Sanierung und dem Erhalt ihrer Freibäder auseinandersetzen muss. Diese Thematik ist bundesweit von Bedeutung: 38 Prozent der Betreiber von Freibädern geben an, dass ihre Einrichtungen in den nächsten fünf Jahren umfangreich saniert werden müssen, so ein Bericht von zeit.de. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt sogar vor dem Verlust von 800 Bädern in Deutschland, wenn keine umfassenden Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden.
Die kommenden Jahre können somit entscheidend für die Schwimm- und Badekultur in Coburg und darüber hinaus sein. Der geplante Neubau des „Aquaria“ könnte eine wichtige Rolle dabei spielen, die Lebensqualität in der Region nachhaltig zu verbessern und den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.