Apothekensterben im Berchtesgadener Land: Krise bedroht lokale Versorgung!

Apothekensterben im Berchtesgadener Land: Krise bedroht lokale Versorgung!
Berchtesgadener Land, Deutschland - Im Berchtesgadener Land werden die Sorgen um die professionelle Gesundheitsversorgung immer größer. Nur noch 18 Apotheken gibt es nach den neuesten Schließungen, darunter die St. Georg Apotheke in Bischofswiesen und die Salzachapotheke in Laufen. Diese Entwicklung, die sich bereits seit über einem Jahrzehnt abzeichnet, führt auch dazu, dass die Apotheker:innen vor einer ungewissen Zukunft stehen. Vor elf Jahren waren es noch 37 Apotheken im Landkreis, und Thomas Wellenhofer, Inhaber der Bahnhof-Apotheke in Freilassing, warnt, dass es bis Ende 2025 nur noch 17 Apotheken geben könnte, wenn sich der Trend fortsetzt. BGLand24 berichtet, dass …
Die Apotheken haben sich zur Initiative „Ohne Apo fehlt dir was“ zusammengeschlossen und setzen sich so für ihre Belange und die der Bevölkerung ein. Inhaber:innen wie Sabine Wölfer von der Salinen-Apotheke in Bad Reichenhall betonen die Notwendigkeit von Planungssicherheit, während Apotheker wie Gottfried Melcher aus Saaldorf-Surheim die schwierigen Arbeitsbedingungen und die hohe Fluktuation im Beruf anprangern. Zudem beklagen sie, dass geschlossene Apotheken in ländlichen Gemeinden selten wieder eröffnet werden.
Verschärfte Rahmenbedingungen
Ein zentrales Problem ist der massive wirtschaftliche Druck, der auf den Apotheken lastet. Der Bayerische Apothekerverband hat in den letzten fünf Jahren knapp 380 Apotheken in Bayern verzeichnet, die schließen mussten. Viele der verbliebenen Apotheken kämpfen mit hohen Nebenkosten und stagnierenden Einnahmen. Apotheker verdienen nicht mehr wie früher prozentual an Arzneimitteln, sondern erhalten ein pauschales Beratungshonorar, was die Einnahmen stark belastet. BR.de zeigt, dass …
Der Online-Handel und die Zunahme von Internetbestellungen bei Medikamenten haben den Umsatz der Apotheken zusätzlich geschmälert. „Die Kunden sollten sich der Wichtigkeit der fachkundigen Beratung in den Apotheken bewusst werden“, sagt Bernward Unger, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes in Unterfranken. Die Apotheken im Landkreis Buch laden statt nur zu klagen bereits zu mehr Serviceeinheiten ein, indem sie oft auch Lieferdienste anbieten.
Zukunft der Apotheken auf der Kippe
Der Altersdurchschnitt der Apotheker:innen im Landkreis ist hoch, was die zukünftige Prosperität der Apotheken zusätzlich gefährdet. Viele junge Apotheker wandern in die Industrie ab, was den bereits akuten Personalmangel verstärkt. In dieser angespannten Lage sind Apotheken gefordert, sich so gut wie möglich zu präsentieren, während sie gleichzeitig mit umfangreicher Bürokratie und Herausforderungen in der Digitalisierung, insbesondere beim E-Rezept, zu kämpfen haben. Das macht das apothekerliche Leben nicht einfacher.
Die Schließungen im Berchtesgadener Land sind ein Alarmzeichen dafür, wie wichtig die lokale Apotheke für die Gesundheitsversorgung vor Ort ist, besonders für Menschen ohne Auto, die auf eine gut erreichbare Apotheke angewiesen sind. Apotheker wie Wellenhofer machen sich Sorgen um eine drohende Versorgungskrise und plädieren für mehr Sensibilität und Verständnis in der Bevölkerung.
Zusammengefasst zeigt sich, dass der Rückgang der Apotheken im Berchtesgadener Land nicht nur ein regionales Phänomen ist, sondern auch für viele ländliche Gebiete in Bayern gilt. Sorge um die Gesundheitsversorgung macht sich breit, und hier ist ein Umdenken nötig, um die Zukunft der Apotheken zu sichern, bevor die Lage noch kritischer wird.
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Ort | Berchtesgadener Land, Deutschland |
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