Fair Biketour macht Station: Nachhaltig leben und reisen in Bayreuth!
Frank Herrmann spricht am 22.09.2025 in Bayreuth über fairen Konsum und nachhaltige Lieferketten im Rahmen der Fairen Wochen.

Fair Biketour macht Station: Nachhaltig leben und reisen in Bayreuth!
Im Rahmen der „Fairen Wochen“ zieht derzeit ein besonderer Kunde durch die Region: Frank Herrmann, Autor und Betriebswirt, ist mit seiner „Fairen Biketour“ unterwegs und macht Halt in Bayern. Am 22. September 2025 standen sowohl Bayreuth als auch Pegnitz auf seinem Programm, wo er mit seinen Vorträgen zum fairen Konsum und nachhaltigen Reisen die Zuhörer begeisterte. Herrmann, der viele Jahre in Lateinamerika gelebt hat und dort Entwicklungsprojekte leitete, kann auf eine breite Palette an Erfahrung zurückblicken. Er ist nicht nur Autor zahlreicher erfolgreicher Bücher, sondern spricht auch jährlich über Themen, die für unsere Zukunft von Bedeutung sind.
Der Vortrag in Bayreuth mit dem Titel „Fair Konsumieren – Imperativ für eine lebenswerte Zukunft“ zielte darauf ab, das Bewusstsein für die Verantwortung von Supermarktketten zu schärfen. Herrmann stellte den Zusammenhang zwischen individuellem Konsumverhalten und den globalen Lieferketten her und erklärte, wie diese die Lebensbedingungen von Produzenten beeinflussen. Seine Botschaft kam klar und deutlich an: Wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen, die Umstände zu verbessern, unter denen Produkte hergestellt werden.
Nachhaltigkeit im Tourismus
In Pegnitz beleuchtete Herrmann mit seinem Vortrag „FAIRreisen – Widerspruch oder Chance?“ die Herausforderungen, mit denen der Tourismus im Kontext von Klimaschutz, Gerechtigkeit und ökonomischer Entwicklung konfrontiert ist. Dabei machte er deutlich, dass Tourismus nicht nur eine Möglichkeit bietet, die lokale Wirtschaft zu stärken, sondern auch eine Verantwortung für die Umwelt mit sich bringt. Hierbei stehen die Themen nachhaltiger Konsum und die Forderung nach fairen Bedingungen im Mittelpunkt.
Doch Herrmann steht mit seiner Sichtweise nicht allein da. Die Diskussion über nachhaltige Lieferketten, die auch Unternehmen in der Region betreffen, wird immer lauter. Aktuelle EU-Verordnungen und bestehende Lieferkettenrichtlinien setzen Unternehmen zunehmend unter Druck, Umwelt- und Sozialstandards einzuhalten. Laut einem Bericht des Wirtschaft Magazins benötigen Unternehmen transparente und faire Lieferketten, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig die negativen Umweltauswirkungen zu reduzieren. Hierbei spielen ökologische, soziale und ökonomische Aspekte eine ebenso große Rolle wie die Verantwortung zur Sicherstellung fairer Löhne und Arbeitsbedingungen.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Ab 2023 müssen Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitenden laut dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) Menschenrechte und umweltbezogene Sorgfaltspflichten einhalten. Auch die kommende EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte wird im Dezember 2025 in Kraft treten. Diese verpflichtet Unternehmen, den Nachweis erbringen zu können, dass ihre Rohstoffe nicht durch Entwaldung entstanden sind. Dadurch wird die Transparenz in der Lieferkette maßgeblich gefördert, die Rückverfolgbarkeit von Produkten verbessert und der Druck auf Produzenten erhöht, nachhaltig zu wirtschaften.
Diese neuen gesetzlichen Anforderungen bringen sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Unternehmen mit sich. Einerseits können nachhaltige Lieferketten langfristig Wettbewerbsvorteile und Kosteneinsparungen mit sich bringen; andererseits muss auch der bürokratische Aufwand berücksichtigt werden, der mit der Implementierung einhergeht. Dennoch zeigt sich, dass die Auseinandersetzung mit sozialen und ökologischen Risiken nicht nur Pflicht, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit darstellt.
Mit seinen Vorträgen hat Frank Herrmann in Bayreuth und Pegnitz einen wertvollen Beitrag zur Diskussion über fairen Konsum, nachhaltiges Reisen und die damit verbundenen Herausforderungen geleistet. Es liegt nun an jedem Einzelnen von uns, diesen Impuls aufzugreifen und Veränderungen in unserem Konsumverhalten zu initiieren.
Die Kombination aus Bildung, Verantwortung und einem bewussten Lebensstil könnte der Schlüssel zu einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft sein. Daher sollte jeder darüber nachdenken: Was kann ich tun, um fair zu konsumieren und mein Reisen gerechter zu gestalten?