Gefährliche Radwege in Bamberg: Appell für mehr Sicherheit im Verkehr!

Gefährliche Radwege in Bamberg: Appell für mehr Sicherheit im Verkehr!
In Bamberg, einer Stadt mit fast 79.000 Einwohnern, die für ihre prächtigen mittelalterlichen Straßen und das UNESCO-Weltkulturerbe bekannt ist, gibt es derzeit zu wenig Rücksichtnahme im Straßenverkehr, besonders im Umgang mit Radfahrern. Oliver Elsner, der seit September 2023 als Leiter der Stabsstelle Controlling/Berichtswesen an der Uni Bamberg arbeitet und mehrmals wöchentlich von nördlich Kronach nach Bamberg pendelt, erlebt beim Radfahren durch die Innenstadt regelmäßig gefährliche Situationen. Am 13. August 2025 musste er an der Ecke Luitpold-/Mittelstraße einen beängstigenden Moment durchstehen, als ein Autofahrer ihn in eine bedrohliche Situation brachte.
„Einen Abstand von mindestens 1,5 Metern beim Überholen sollte man einhalten“, bemängelt Elsner. In seinem Fall ignorierte der Autofahrer diese Regel und reagierte auf den Hinweis Elsners lediglich mit einem flapsigen Kommentar. In Deutschland kann ein solcher Verstoss gegen die Verkehrsordnung mit einer Geldbuße von 30 Euro geahndet werden. Nach einem schweren Unfall, bei dem am 26. Juli 2024 eine Radlerin meterdistant geschleudert wurde, sind die Sorgen um die Sicherheit der Radfahrer in Bamberg noch akuter. Der Fahrradklima-Test 2024 des ADFC bewertete die Stadt nur mit der Schulnote 3,98 – durchaus ausbaufähig.
Untersuchungen und Verbesserungen
Die Stadt Bamberg und der Landkreis haben im Juli 2024 eine Bürgererhebung zu Mobilitätsbedürfnissen durchgeführt. Die ersten Ergebnisse werden im vierten Quartal 2025 erwartet. Elsner hofft auf positive Veränderungen und sieht insbesondere die Notwendigkeit, mehr 30er-Zonen in engen Bereichen einzuführen und konsequent zu kontrollieren. In seiner Argumentation verweist er auf die positive Entwicklung in Helsinki, wo seit Juli 2024 keine Verkehrstoten mehr zu verzeichnen sind.
Zusätzlich beobachtet Elsner, dass die Zahl der getöteten Fahrradfahrer in Oberfranken im Jahr 2024 auf 13 gestiegen ist, was eine alarmierende Zunahme von 550 Prozent im Vergleich zu 2023 darstellt. Es ist also höchste Zeit zu handeln. Die Stadt Bamberg hat bereits einige Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit der Radfahrer zu verbessern, wie die Einführung von mehr Grünpfeilen und Schutzstreifen.
Bamberg und seine Geschichte
Bamberg, gelegen am Fluss Regnitz, hat eine lange Geschichte, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht. Die Stadt war früher auch ein Zentrum des Heiligen Römischen Reiches und spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte von Bayern. Die Wirtschaft der Stadt zählt zu den stärksten in der Region und wird maßgeblich von Branchen wie der Automobilzulieferindustrie, der Elektrotechnik und der Lebensmittelindustrie geprägt. Im Jahr 2021 betrug das Bruttoinlandsprodukt 5,1 Milliarden Euro, was einen pro Kopf von etwa 66.543 Euro entspricht.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Stadt ist der Tourismus. Im Jahr 2023 verzeichnete Bamberg mit 807.294 Übernachtungen einen erheblichen Umsatz von rund 330 Millionen Euro. Zu den Hauptattraktionen zählen der Bamberg Dom, die Alte Hofhaltung und die Neue Residenz. Diese kulturellen Schätze müssen auch für die nächsten Generationen sicher erreichbar sein, weshalb der Schutz der Radler in der Stadt unbedingt oberste Priorität haben sollte.
Zusammengefasst ist die Verkehrssituation in Bamberg sowohl für Radler als auch für Autofahrer ein wichtiges Thema, das nicht ignoriert werden darf. Die Appelle von Oliver Elsner an mehr Rücksichtnahme und die Umsetzung effektiver Sicherheitsmaßnahmen sind einem breiten Publikum ans Herz zu legen, damit die Stadt auch weiterhin als lebenswerter Ort für alle Verkehrsteilnehmer gilt. Bamberg hat das Potenzial, ein Vorbild in der Verkehrsplanung zu werden und die Sicherheit für Radfahrer zu gewährleisten.