Neuer Wohnraum dringend gefordert: So will die IG BAU die Baukosten senken!

Neuer Wohnraum dringend gefordert: So will die IG BAU die Baukosten senken!
Bad Tölz-Wolfratshausen, Deutschland - Der Wohnungsbau im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen steht vor einer Wende. Im vergangenen Jahr wurden hier 451 neue Wohnungen errichtet, darunter 158 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert jedoch eine Neubau-Offensive für bezahlbaren Wohnraum, da vor allem sozialer Wohnungsbau dringend benötigt wird. IG BAU betont, dass der Wohnungsbau „gut und günstig“ möglich sein sollte und fordert, dass der „Wohnungsbau-Turbo“ der Bundesregierung nun auch im Landkreis ankommen müsse.
Die vorliegenden Zahlen zeigen ein klares Potenzial für mehr Wohnraum. Besonders im Bereich sozialer Wohnungen gibt es Nachholbedarf. Experten weisen darauf hin, dass die Baukosten durch sinnvolle Maßnahmen um 25 bis 33 Prozent gesenkt werden können. Dazu gehört die Verwendung des „Gebäude-Typ E“, weniger strenge Anforderungen beim Lärm- und Klimaschutz sowie geringere Stärken bei Decken und Wänden. Dadurch könnte mehr Wohnraum geschaffen werden, was nicht nur den Betroffenen, sondern auch dem Staat zugutekommt, erzählt die IG BAU in ihrer Analyse.
Der deutschlandweite Wohn-Notstand
Doch die Herausforderungen für den Wohnungsbau sind nicht nur im Landkreis zu spüren. Deutschlandweit herrscht ein akuter Wohn-Notstand, mit einem Mangel von etwa 550.000 Wohnungen. Besonders betroffen sind immer mehr Menschen, die auf bezahlbare Mietwohnungen angewiesen sind. Experten erwarten, dass die Situation in diesem Jahr sogar noch schwieriger wird, wie IG BAU anmerkt.
Um den Bedarf an Sozialwohnungen zu decken, müssten bundesweit bis zum Jahr 2030 jährlich mindestens 210.000 neue Sozialwohnungen geschaffen werden. Aktuell gibt es nur rund 1 Million Sozialwohnungen, und die Zahl sinkt. Matthias Günther vom Pestel-Institut sieht in diesem Rückgang einen „chronischen Burnout am Sozialwohnungsmarkt“. Die Ampelregierung sieht sich in der Pflicht, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um diese Trendwende einzuleiten.
Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus
Die Bundesregierung hat bereits Schritte unternommen, um den Wohnungsbau zu unterstützen. So ist zu beobachten, dass die Bauzinsen deutlich gesunken sind, was einen positiven Einfluss auf den Wohnungsmarkt hat. Im vierten Quartal 2024 stiegen die Preise für Neubauten hingegen um etwa 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies hängt auch mit der regionalen Bevölkerungsentwicklung zusammen, die in städtischen Gebieten ansteigt, während ländliche Regionen teils unter Rückgängen leiden, berichtet die Bundesregierung.
Obwohl die Förderungen im sozialen Wohnungsbau zugenommen haben – 2023 wurden über 49.000 Wohneinheiten gefördert – ist der Bestand an Sozialwohnungen insgesamt gesunken. Die Studie des Pestel-Instituts fordert ein bundesweites Sozialwohnungsregister und eine Grundgesetz-Garantie für Neubau-Förderungen, um langfristig eine Verbesserung der Situation zu erzielen.
Es wird deutlich, dass Politik und Gesellschaft gefordert sind, den Wohnungsbau neu zu denken und innovative Ansätze zu verfolgen, um den großen Bedarf zu decken. Die Zeit drängt, denn viele Menschen suchen dringend nach einem neuen Zuhause.
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Ort | Bad Tölz-Wolfratshausen, Deutschland |
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