Luftverkehrsbranche in Not: BDL fordert Steuererleichterungen!

Luftverkehrsbranche in Not: BDL fordert Steuererleichterungen!
Bad Kissingen, Deutschland - Die Luftverkehrsbranche in Deutschland steht vor großen Herausforderungen und hofft auf Unterstützung von der neu gebildeten Bundesregierung. Joachim Lang, Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), hat in Nürnberg die dringenden finanziellen Erleichterungen gefordert, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern. Eine zentrale Forderung dabei ist die Abschaffung der umstrittenen Luftverkehrssteuer oder mindestens eine deutliche Reduzierung dieser Steuer sowie niedrigere Kosten für Luftsicherheits- und Flugsicherungsdienste. Diese Erleichterungen sind besonders wichtig, da der Luftverkehrsmarkt in Deutschland hinter dem Niveau von 2019 zurückbleibt. Angeboten werden derzeit nur 86 Prozent der Sitzplätze im Vergleich zu vor der Pandemie, während europäische Airlines diesen Punkt bereits übertroffen haben, wie die Main Post berichtet.
Darüber hinaus beobachtet der BDL einen besorgniserregenden Trend: Airlines verlagern Flugzeuge verstärkt an günstigere Standorte, was auch am Flughafen Nürnberg zu spüren ist. Michael Hupe, der Geschäftsführer des Albrecht-Dürer-Airports, wies darauf hin, dass der Flughafen 2024 erstmals seit der Corona-Pandemie über 4 Millionen Passagiere verzeichnete. Für das laufende Jahr wird sogar mit über 4,3 Millionen Passagieren gerechnet, was vor allem dem starken Reiseverkehr zu beliebten Urlaubszielen geschuldet ist.
Erhebliche Kostensteigerungen und Wettbewerbsverzerrungen
Ein weiterer Aspekt, der die Luftverkehrsbranche unter Druck setzt, sind die stark steigenden staatlich veranlassten Kosten, die laut dem BDL im Jahr 2025 um zusätzliche 12 Milliarden Euro ansteigen sollen. Diese Erhöhung betrifft insbesondere die innerdeutschen Flüge, die im Jahr 2024 bei etwa 50 Prozent des Vor-Corona-Niveaus stagnieren. Im Vergleich dazu zeigt sich, dass das Angebot an Inlandsflügen in anderen europäischen Ländern, beispielsweise in Spanien und Italien, das Niveau von 2019 sogar übertrifft. Diese Wettbewerbsverzerrung zwingt die deutschen Airlines, sich verstärkt gegen die Konkurrenz ausländischer Anbieter zu behaupten, die oftmals von günstigeren Rahmenbedingungen profitieren. Die Bundesregierung müsse hier dringend Reformen einleiten, um den Standort Deutschland zu stärken berichtet der BDL.
Ein weiteres Problem sind die hohen Ticketpreise in Deutschland, die durch gestiegene Steuern und Gebühren verursacht werden. Diese Preise hemmen die Nachfrage und verschärfen die Konkurrenzsituation zur Bahn, die zunehmend als komfortable Alternative wahrgenommen wird. In diesem Zusammenhang macht der BDL darauf aufmerksam, dass die Ticketpreise im europäischen Vergleich Hoch im Kurs stehen und somit eine Abschreckung für potenzielle Fluggäste darstellen so die DGLR.
Ein Blick in die Zukunft
Langfristig blickt die Branche jedoch auch optimistisch auf die Entwicklung nachhaltiger Kraftstoffe (SAF), die zur Senkung der CO₂-Emissionen eingesetzt werden sollen. Bis 2050 wird prognostiziert, dass diese klimaneutralen Kraftstoffe jedoch nur einen Teil des Bedarfs abdecken können. Daher ist es entscheidend, dass die Branche zusätzliche Maßnahmen ergreift, um umweltfreundlicher zu agieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.
Für die Luftverkehrsbranche in Deutschland ist die Situation also angespannt. Ob die neuen politischen Maßnahmen dazu beitragen werden, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und die Nachfrage zu steigern, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Ohne finanzielle Unterstützung und Innovation wird die Branche es schwer haben, auf die Beine zu kommen und mit den anderen europäischen Ländern Schritt zu halten.
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Ort | Bad Kissingen, Deutschland |
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