Kräuter für die Seele: Bayerns größtes Marienfest in Altötting feiert Tradition!

Kräuter für die Seele: Bayerns größtes Marienfest in Altötting feiert Tradition!
Am 15. August 2025 ist es wieder so weit: In Altötting wird Bayerns größtes Marienfest gefeiert. An diesem Tag strömen die Menschen in Scharen zur traditionsreichen Lichterprozession, die die Bedeutung der Region als Wallfahrtsort unterstreicht. Bräuche und Rituale prägen das Fest und verbinden die Gläubigen mit der Natur und ihren Wurzeln.
Ein fester Bestandteil dieses Festes sind die farbenfrohen Kräuterbuschen. Diese werden traditionell aus mindestens sieben verschiedenen Kräutern gebunden, was sich an den Schöpfungstagen orientiert. Für die besonders Frommen existiert aber auch die Möglichkeit, einen Buschen aus neun Kräutern – für die himmlische Dreifaltigkeit – oder sogar zwölf Kräutern für die Apostel zu kreieren. Man kann sogar die Zahl auf 24 Kräuter erhöhen, je nach persönlicher Vorliebe und Tradition.
Die geheime Kraft der Kräuter
Aber was steckt hinter diesen Kräutern? Jedes Gewächs hat seine eigene heilende Aufgabe. Rosmarin beispielsweise soll für einen erholsamen Schlaf sorgen, während Wermut Kraft und Mut verspricht. Salbei wird mit Wohlstand in Verbindung gebracht und Minze steht für Gesundheit. Auch Arnika und Kamille haben ihre speziellen Bedeutungen – Letztere bringt Glück und Liebe. Weitere Kräuter wie Wilde Möhre, Basilikum und Spitzwegerich runden das Spektrum ab. Diese Tradition ist nicht nur ein Schmaus für die Sinne, sie zeigt auch, wie tief die Verwurzelung in der Natur bei den Menschen hier ist.
In der Garage von Feldschmid trocknet zudem Getreide, das das tägliche Brot symbolisiert. Dieser Brauch ist nicht nur ein Relikt aus alten Zeiten, sondern zeigt, wie eng Landwirtschaft und Glaube miteinander verbunden sind. Maria als zentrale Figur im landwirtschaftlichen Brauchtum steht für Heilung durch die Natur und wird von der Gemeinde hoch geschätzt. Besonders am Feiertag erleben die Gläubigen ein Gefühl der Gemeinschaft und innere Ruhe, welches mit dem Gottesdienst in der Kirche Mariahilf oft noch verstärkt wird.
Kräuterbuschen und ihre Nutzung
Die Kräuterbuschen können entweder für eine Spende vor der Kirche erworben oder selbst gebunden werden. Im Gottesdienst werden sie dann gesegnet und bei den Gläubigen zuhause in den Herrgottswinkel gehängt. In vielen Regionen wird eine weitere Tradition gepflegt: Die Kräuter finden ihren Weg in die Küche, wo sie verkocht oder zu Tee aufgebrüht werden. So wird die Symbolik der Heilkräfte in den Alltag integriert und die Menschen profitieren von der natürlichen Arznei direkt aus der Heimat.
Insgesamt schafft das Fest in Altötting eine herzliche Atmosphäre, die Einheimische und Besucher gleichermaßen anzieht. Die Lichterprozession, die klangvoll die Bedeutung für die Gemeinschaft unterstreicht, ist ein eindrucksvolles Beispiel für die lebendige Kultur und die tiefen Traditionen, die in Bayern lebendig gehalten werden. Auch dieses Jahr wird die Prozession ein beeindruckendes Erlebnis für alle, die das marianische Erbe und die Kraft der Natur feiern möchten. Das schlägt nicht nur Wellen in den Herzen der Teilnehmer, sondern trägt auch dazu bei, die kulturelle Identität der Region zu bewahren.