So trotzen die Aichach-Friedberger der brütenden Hitze am Arbeitsplatz!

So trotzen die Aichach-Friedberger der brütenden Hitze am Arbeitsplatz!
Aichach-Friedberg, Deutschland - Die Temperaturen im Landkreis Aichach-Friedberg haben die 30-Grad-Marke überschritten, und der Sommer zeigt sich von seiner beeindruckend heißen Seite. Die Frage, die viele Menschen beschäftigt, ist, ob es sich hierbei um ein saisonales Wetterphänomen handelt oder ob wir bereits die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen. [Augsburger Allgemeine](https://www.augsburger-allgemeine.de/aichach/so-gehen-menschen-im-Landkreis-aichach-friedberg-an-ihrem-arbeitsplatz-mit-der-hitze-um-110338380) berichtet, dass immer mehr Menschen in den umliegenden Badeseen nach kühler Erfrischung suchen. Für viele, die in der prallen Sonne arbeiten, stellen die hohen Temperaturen jedoch eine besondere Herausforderung dar.
Die Hitze wirkt sich nicht nur auf die Freizeitgestaltung aus, sondern hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten. Laut dem Gesundheitsreport 2024 der DAK fühlen sich 22,9 % der Arbeitnehmer während ihrer Arbeit stark durch Hitze belastet. Besorgniserregend ist, dass 19,5 % der Beschäftigten gesundheitliche Probleme erleben, die mit hohen Temperaturen in Verbindung stehen, darunter Müdigkeit und Kreislaufbeschwerden. Dies hat einen direkten Einfluss auf die Arbeitsproduktivität, wie auch DGUV warnt, denn hohe Temperaturen beeinträchtigen sowohl die körperliche Leistungsfähigkeit als auch die Konzentration der Mitarbeiter.
Gesundheitsrisiken durch Hitzebelastung
Für ältere und weibliche Beschäftigte sowie für jene mit körperlicher Tätigkeit erweist sich die Hitze als besonders belastend. Im Jahr 2023 betrug der Krankenstand insgesamt 5,5 %, und es ist kein Geheimnis, dass Hitzebedingungen Krankheiten wie Atemwegserkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen begünstigen. Die DAK berichtet von einem Anstieg der Krankschreibungen aufgrund von Kreislauferkrankungen mit dem ansteigenden Thermometer. Während der Hitzewelle 2018 sind Hitzekrankheiten mit Temperaturen ab 30,8 °C sprunghaft angestiegen, was verdeutlicht, wie entscheidend präventive Maßnahmen am Arbeitsplatz sind.
Die DGUV bietet hilfreiche Tipps zur Prävention. Für Innenräume etwa, sollen die Temperaturen 26 °C nicht überschreiten. Bei Überschreitungen sind Sonnenschutzmaßnahmen wie Außenjalousien und effektive Lüftungssysteme unerlässlich. Doch auch im Freien gibt es entscheidende Maßnahmen zu beachten: Arbeitgeber müssen ihren Beschäftigten ausreichend Schatten und kühlende Getränke zur Verfügung stellen und die Aufenthaltszeiten in der Sonne minimieren, insbesondere in der Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr.
Präventionsmaßnahmen in Unternehmen
Die DAK-Studie zeigt auch, dass nur 28 % der Beschäftigten berichten, dass ihre Führungskräfte auf die gesundheitlichen Risiken durch Hitzebelastung achten. Im Hinblick auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt, fordern 66 % eine Verbesserung der Klimaschutzmaßnahmen in ihren Unternehmen. 74 % der Betriebe bieten mittlerweile Möglichkeiten zur Kühlung des Arbeitsplatzes oder der Bereitstellung von Getränken an. Dennoch nutzen 46 % der Beschäftigten nicht die Möglichkeit, ihre Arbeitszeiten an die Hitze anzupassen, und nur 17,9 % können von einer „Siesta“ profitieren.
Die Herausforderung, mit der Hitze umzugehen, ist also klar: Es liegt an den Unternehmen, effektive Maßnahmen zu etablieren und die Arbeitnehmer über ihre Möglichkeiten zu informieren. In diesem heißen Sommer gilt nicht nur die Devise, gut durchzukommen, sondern auch, die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und die Arbeitsplatzbedingungen an die steigenden Temperaturen anzupassen. Ein guter Schritt in die richtige Richtung könnte mehr Aufmerksamkeit für diese Themen und ein Umdenken in der Arbeitsweise sein.
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Ort | Aichach-Friedberg, Deutschland |
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