
Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hat am 24. Januar 2025 als erste Volluniversität in Deutschland den renommierten „Nationalen Preis – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ erhalten. Dieser Preis wird seit 2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Deutschen UNESCO-Kommission verliehen und honoriert besondere Leistungen im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Die JMU wurde in der Kategorie „Lernorte“ ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro, das der Förderung der Integration von BNE in die Lehrpläne aller Studiengänge dient. Laut idw-online betonten JMU-Präsident Paul Pauli und Vizepräsident Andreas Dörpinghaus die Bedeutung, BNE wissenschaftsbasiert weiterzuentwickeln und über Fakultätsgrenzen hinweg zu fördern.
Die Auszeichnung basiert auf dem Konzept der JMU, die eine Volluniversität auf dem Weg zur Bildung für nachhaltige Entwicklung als Querschnittsaufgabe sieht. Dabei liegt der Fokus auf der Vermittlung sowohl interdisziplinären als auch fachspezifischen Wissens im Kontext der nachhaltigen Entwicklung. Geplante Maßnahmen umfassen unter anderem ein virtuelles Studienangebot zu „Interdisziplinären Nachhaltigkeitswissenschaften“ und ein Weiterbildungsprogramm „HBNE“ für Lehrende, um die Themen Nachhaltigkeit aktiv in die Lehre zu integrieren. Die Nachhaltigkeitsstrategie der JMU trat im August 2024 in Kraft und wurde in enger Zusammenarbeit mit Lehrenden aller Fakultäten entwickelt. Diese Initiative soll den Austausch über Fachgrenzen hinaus fördern und Studierenden ermöglichen, aktiv an BNE-Aktivitäten teilzunehmen.
Integration von Bildung für nachhaltige Entwicklung
Die JMU ist bestrebt, BNE in allen Bereichen ihrer universitären Lehre umfassend zu verankern. In mehr als 200 angebotenen Studiengängen soll dies als Querschnittsthema behandelt werden. Dies entspricht nicht nur dem Wunsch der Studierenden, wie aus einem offenen Brief der Studierendenvertretungen von 2022 hervorgeht, sondern auch den gesetzlichen Rahmenbedingungen, die durch das Bayerische Hochschulinnovationsgesetz von 2022 (BayHIG) vorgegeben werden. Die JMU setzt diese Vorgaben um und integriert sie in ihre BNE-Strategie. Laut universitätswebsite haben Studienanfänger zunehmend das Interesse, in ihren zukünftigen Berufen Kompetenzen im Bereich Nachhaltigkeit zu erwerben.
Zusätzlich sollen Studierende besser auf die Herausforderungen einer sich wandelnden Welt vorbereitet werden. Durch die BNE-Integration werden sie in die Lage versetzt, verantwortungsbewusste Entscheidungen in verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Bildungswesen zu treffen. Die JMU sieht in der BNE eine Möglichkeit, die Studierenden zunehmend mit den globalen Herausforderungen und den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen vertraut zu machen.
Aussichten und künftige Entwicklungen
Die Preisverleihung des „Nationalen Preises – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ findet im Mai 2025 in Berlin statt. Alle ausgezeichneten Projekte, einschließlich der JMU, werden für die deutsche Vorauswahl zum internationalen „UNESCO-Japan-Preis Bildung für nachhaltige Entwicklung“ nominiert. Experten lobten das eingereichte Konzept, das einem Gremium von 13 Juroren zufolge innovative Ansätze zur Umsetzung der BNE zeigt.
Insgesamt zeigt die JMU mit dieser Auszeichnung, dass sie auf einem vielversprechenden Weg ist, Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland voranzutreiben und somit auch als Modell für andere Hochschulen dienen kann.