Würzburg

Kunstschatz Kartause Astheim: Neues Leben für historische Stätte!

Die Kartause Astheim, die als großer kultureller Schatz gilt, steht vor einer bedeutenden Neuausrichtung. Laut Mainpost plant der Priester und Kunstsammler Jürgen Lenssen, der früher als Domkapitular und Kunstreferent der Diözese Würzburg tätig war, die Stiftung von rund 150 Kunstwerken an die Stadt Volkach. Diese Initiative könnte der bereits seit Sommer 2024 leerstehenden Kartause neues Leben einhauchen.

Die Kartause, die seit mehr als 200 Jahren nicht mehr von Mönchen bewohnt wird, hat eine bewegte Geschichte. Sie wurde 1409 gegründet und diente unter anderem bis 1972 als Rathaus. Von 1999 bis 2024 war sie ein Museum, das sakrale Gegenstände und Kunstwerke aus der Zeit zwischen 1320 und 1900 präsentierte. Überraschenderweise stellte die Diözese Würzburg den Betrieb dieses Museums vor einem Jahr ein, was die kulturelle Nutzung der Räumlichkeiten fraglich machte.

Kunst und Kultur im Fokus

Lenssen präsentiert dem Stadtrat ein umfassendes Konzept für die museale Nutzung der Kartause. Geplant ist eine Ausstellung mit dem Thema „Bilder von Menschen“, wobei die Kunstwerke nach Emotionen wie Verzweiflung, Freude und Liebe kategorisiert werden sollen. Hierbei sollen moderne, zeitgenössische Kunstwerke in den kirchlichen Räumen zur Schau gestellt werden, um das Interesse einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft zu gewinnen.

Die Reaktionen der Stadtratsmitglieder auf Lenssens Angebot sind überwiegend positiv, jedoch äußern sie vorsichtige Bedenken bezüglich der Finanzierung, insbesondere hinsichtlich Versicherungskosten und dem Einsatz von Ehrenamtlichen für die Öffnungszeiten. Bürgermeister Heiko Bäuerlein unterstützt das Vorhaben und betont die Notwendigkeit, die Kosten genau zu analysieren.

Die architektonische Bedeutung der Kartause

Die Kartause hat eine aufwendige Architektur zu bieten. Die einstige Klosterkirche, die als ehemaliger Konventort dient, ist überregional bedeutend und zeigt die charakteristische kartusianische Architektur. Besondere Merkmale sind der große Hochaltar, das hochwertige Chorgestühl sowie ein einzigartiger Lettner, der in Unterfranken einmalig ist. Die Kartause umfasst zudem eine Prokuratie, einen Saal mit Stuckdecke, Nebenräume und einen Laienraum, die sich hervorragend für Ausstellungen eignen.

Die Geschichte der Kartause ist ebenso faszinierend. Sie erlebte mehrere Bauphasen, wobei die erste Klosterkirche 1469, die barockisierte Anlage nach dem 30-jährigen Krieg, sowie die Abbrüche im Jahr 1803 bedeutende Wendepunkte darstellten. Trotz dieser Veränderungen blieben das Eingangstor, die Kirche, die Johanniskapelle und das Priorat erhalten.

Die kulturellen Veranstaltungen, die in der Kartause geplant sind, könnten darüber hinaus Konzerte und Trauungen umfassen, was die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten unterstreicht. Die Räumlichkeiten erzeugen durch ihre klösterliche Atmosphäre eine intensive Erfahrung für die Besucher. Dies wird auch von einem Kunstreferenten der Diözese hervorgehoben, der betont, dass der vorhandene Kunstschatz vor Ort eine bedeutende Rolle spielt.

Mit dem zukünftigen Fokus auf Kunst und kulturelle Ereignisse hat die Kartause das Potenzial, sich als Schlüssel zu einer lebendigen, fränkischen Sakrallandschaft zu positionieren. Die Tür für neue Möglichkeiten steht offen, und das Erbe dieser historischen Stätte könnte neu belebt werden, um auch jüngere Generationen für Kunst und Kultur zu gewinnen. Die Planungen sind vielversprechend und erfordern nun eine sorgfältige Umsetzung.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mainpost.de
Weitere Infos
sobla.de
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uni-frankfurt.de

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