
Im Landkreis Weilheim-Schongau ist die Situation rund um das Wolfsvorkommen im Jahr 2024 durch eine spürbare Abnahme der Sichtungen gekennzeichnet. Wie Merkur berichtet, gab es im letzten Jahr kaum Meldungen über Wölfe, während 2023 viele Sichtungen erfolgt waren. Landrätin Andrea Jochner-Weiß äußerte sich im Rahmen eines Jahrespressegesprächs nur vage zu diesen Beobachtungen. Sie sprach von einer möglichen Abwanderung der Wölfe in den Nachbarlandkreis Garmisch-Partenkirchen.
Ein weiteres Thema, das zur Sprache kam, war die sogenannte „SSS-Lösung“, die den rechtswidrigen Abschuss geschützter Tiere beschreibt. Jochner-Weiß hat von solchen Vorfällen keine Kenntnis, hebt jedoch hervor, dass es im Umgang mit Problemen, die durch Wildtiere entstehen, Handlungsbedarf gibt. Insbesondere die Beeinträchtigung durch Biber in Peiting und Polling wurde thematisiert, da diese dort Schaden anrichten. Die Landrätin plädierte für die Entnahme problematischer Tiere.
Wolfsvorkommen in Deutschland
Um die aktuelle Wolfssituation besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die bundesweite Datenlage. Laut DBB Wolf erfolgt das Monitoring der Wolfsterritorien in Deutschland jährlich. Im Monitoringjahr 2024/25 wurden bislang 48 Wolfsterritorien registriert, darunter 42 Rudel, 2 Paare und 4 territoriale Einzeltiere. Besonders auffällig ist die Reproduktion von 41 Rudeln, wobei insgesamt 117 Welpen bestätigt wurden.
Die Wölfe sind vorwiegend in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen nachgewiesen. Die Routinen der Datenerhebung umfassen genetische Proben und Fotos als Nachweise, wobei Sichtbeobachtungen nicht in die offiziellen Statistiken einfließen. Diese methodische Herangehensweise ermöglicht es, klare Überblick über die Wolfspopulation in Deutschland zu behalten.
Kritik an Genehmigungsprozessen
Im Rahmen des Pressegesprächs äußerte Jochner-Weiß auch Kritik an den immer komplizierteren Genehmigungsverfahren im Bau- und Umweltrecht. Der geplante Ausbau der erneuerbaren Energien und insbesondere der Windkraft in der Region bleibt damit ein zentrales Thema. Jochner-Weiß berichtete von den Herausforderungen bei der Neubeantragung der Rechte zur Erzeugung von Wasserkraft, die als bürokratisches Problem angesehen werden.
Ein positiver Schritt in der Umweltpolitik war die Durchführung eines Workshops zur Renaturierung von Mooren. Bubendahl machte deutlich, dass hierbei Landwirte und andere Akteure eng eingebunden sind, um den CO2-Ausstoß zu senken. Ein konkretes Geschäftsmodell zur Moorrenaturierung soll im Laufe dieses Jahres erarbeitet werden, wobei die Beobachtung bestehender Förderangebote natürliche Erfolge in dieser Hinsicht fördern könnte.
Zusammenfassend ist das Wolfsvorkommen in der Region Weilheim und der Umgang damit ein vielschichtiges und komplexes Thema. Die Haltung der Behörden steht in der Öffentlichkeit zur Diskussion, während die bundesweite Erfassung der Tierpopulation weiterhin eine wichtige Rolle spielt. Wie Bundesamt für Naturschutz berichtet, ist die koordinierte Erhebung und Auswertung der Daten essenziell für den effektiven Schutz des Wolfes in Deutschland.