Das ehemalige Obi-Grundstück im Schongauer Westen hat den Eigentümer gewechselt und steht vor grundlegenden Entwicklungsschritten. Laut merkur.de kündigte Bürgermeister Falk Sluyterman neue Entwicklungen für das Gelände an, das sich an der Marktoberdorfer Straße befindet. Der Baumarkt schloss Ende 2022, und seitdem gab es nur kleinere Zwischennutzungen. Gerüchte über potenzielle neue Mieter, darunter Kaufland, Dehner-Gartenmarkt, Hagebau-Baumarkt und einen Klettergarten, sind im Umlauf.
Der neue Eigentümer, die Weitner engineering world, hat großes Interesse an einer zeitnahen Entwicklung des Areals. Juniorchef Heinz Weitner äußerte sich erfreut über den Kauf und betonte, dass die letzten Formalitäten derzeit abgewickelt werden. Erlebnisorientierte Vorhaben für das Gelände stehen im Fokus, während bereits vorhandene Strukturen abgerissen werden sollen, da deren Zustand als ungenügend erachtet wird. Die Weitner GmbH ist mit rund 260 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber in Schongau.
Pläne für das Areal
Die Pläne wurden im Bauausschuss nichtöffentlich vorgestellt, und die Gemeinde hat bereits die Erschließung des Grundstücks in Betracht gezogen. Die bestehende Unterführung wird als wenig genutzt eingeschätzt, was eine Neugestaltung der Erschließung nötig macht. Gewerbeansiedlung wird geplant, jedoch wird die Wohnbebauung aufgrund von Lärmschutzvorgaben als schwierig eingestuft. Die Bauleitplanung für das Gebiet soll bald beginnen, auf einer Fläche von etwa 2,5 Hektar.
Das Obi-Gelände, das über 8.000 Quadratmeter Grundstücksfläche verfügt, wird im Rahmen der Planungen für die Marktoberdorfer Straße im Jahr 2025 berücksichtigt. Der Neubau einer Halle mit etwa 4.500 Quadratmetern soll insbesondere die Fräserei, Dreherei und Lehrwerkstatt beherbergen. In den nächsten zwei Jahren werden rund 8 Millionen Euro in die Erweiterung investiert, während die Umstrukturierung auch die Medizintechnik-Abteilung betreffen wird, die derzeit auf drei Standorte verteilt ist.
Nachhaltige Entwicklung von Gewerbegebieten
Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung von Gewerbegebieten sind von zentraler Bedeutung. Ein veröffentlichtes Dokument des BBSR zeigt, dass seit 2016 bereits neun städtebauliche Modellvorhaben zur Verbindung städtebaulicher Verbesserungen mit einer nachhaltigen Stadtentwicklung realisiert wurden. Diese Modellprojekte erprobten innovative städtebauliche Konzepte, die auch für die geplanten Entwicklungen im ehemaligen Obi-Gelände eine Inspirationsquelle darstellen könnten.
Erste Pilotanlagen zur Produktion von Blockheizkraftwerken für den Hausgebrauch, die in zwei Jahren in Betrieb genommen werden sollen, sind ein weiteres Beispiel für innovative Ansätze der Weitner engineering world. Im Unternehmen werden Teile dafür selbst hergestellt, und es besteht bereits ein Bedarf an neuen Mitarbeitern, obwohl genaue Zahlen zu neu entstehenden Arbeitsplätzen derzeit noch nicht vorliegen.
Insgesamt zeigen die Entwicklungen rund um das ehemalige Obi-Grundstück in Schongau einen klaren Trend hin zu einer nachhaltigen und gewerblich orientierten Nutzung, die sowohl der lokalen Wirtschaft als auch den sich verändernden städtischen Bedürfnissen Rechnung trägt.