Weilheim-Schongau

Jobabbau bei Hirschvogel: 500 Stellen in der Automobilbranche betroffen!

Die Hirschvogel Group, ein bedeutender Zulieferer in der Automobilindustrie mit Sitz in Denklingen, hat angekündigt, bis Ende 2026 deutschlandweit rund 500 Stellen abzubauen. Dies betrifft insbesondere die Standorte Denklingen und Schongau, wo etwa 220 beziehungsweise 120 Mitarbeiter entlassen werden sollen. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Branche erhebliche Herausforderungen durch konjunkturelle Schwächen und einen tiefgreifenden Wandel in der Automobilproduktion erlebt. Merkur berichtet, dass zusätzlich 130 Stellen in Zentralfunktionen und im Verwaltungsbereich betroffen sein werden.

Um den Stellenabbau zu bewältigen, setzt das Unternehmen auf ein Freiwilligenprogramm. Dieses hat zum Ziel, Entlassungen zu vermeiden, indem Freiwillige den ersten Schritt machen können. Die Strategie beinhaltet auch, dass Zeitarbeitskräfte und befristete Verträge nicht verlängert werden. Zudem werden Mitarbeitende, die altersbedingt ausscheiden, nicht ersetzt. Ein Abfindungspaket soll die freiwillig ausscheidenden Mitarbeiter unterstützen: Die Abfindungen liegen zwischen 0,8 und 1,2 Monatsgehältern pro Beschäftigungsjahr, bis zu einer Höchstgrenze von 150.000 Euro.

Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die aktuellen Arbeitsplatzverluste sind nicht nur ein Resultat interner Unternehmensentscheidungen, sondern stehen im Zusammenhang mit umfassenden Veränderungen in der Automobilbranche. Laut einer Untersuchung des VDA gibt es durch die Elektrifizierung des Antriebsstrangs einen generell geringeren Personalbedarf in der Fahrzeugproduktion. Seit 2019 sind in der Branche bereits 75.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, während in wachstumsstärkeren Bereichen, wie etwa der Automobiltechnik, nur 29.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden.

Die IG Metall, die den betroffenen Mitarbeitern beratend zur Seite steht, hat kritisiert, dass der Arbeitsplatzabbau ein „Schlag in den Nacken“ für die Beschäftigten sei. In Mitarbeiterversammlungen wurden die Pläne der Geschäftsführung detailliert erläutert. À la Augsburger Allgemeine hatten zahlreiche Angestellte ihre Besorgnis geäußert, insbesondere da auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen werden können.

Ausblick und Herausforderungen

Der Markt für Neuwagen entwickelt sich seit 2019 rückläufig, während der Anteil batteriebetriebener Fahrzeuge in Deutschland von 2% auf 18% gestiegen ist. Diese Trends sind von großer Bedeutung für Unternehmen wie die Hirschvogel Group, die ihre Produktionsstrategien anpassen müssen. Die erforderlichen Anpassungen haben weitreichende Auswirkungen auf die Beschäftigten, insbesondere da ein Viertel der aktuellen Belegschaft in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen wird. Dies könnte zusätzlich zu Engpässen in Schlüsselberufen wie Elektrotechnik und IT führen.

Der Sozialplan, der derzeit zwischen Unternehmensführung und Betriebsrat verhandelt wird, könnte entscheidend für die Betroffenen sein. Während die IG Metall Unterstützung bietet, bleibt abzuwarten, wie die endgültigen Entscheidungen und deren Auswirkungen auf die Mitarbeiter aussehen werden. Die Herausforderungen der Branche erwarten einen langen, gespaltenen Weg in die Zukunft, geprägt von Unsicherheiten und einem immer rascher werdenden Wandel.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
augsburger-allgemeine.de
Mehr dazu
vda.de

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