
Gerade einmal zwei Jahre sind vergangen, seit Dr. Dorothea Störtkuhl aus Traunstein das Projekt zur Verbesserung der Frauengesundheit in Kenia ins Leben rief. Der Soroptimist Club Traunstein hat nun mit einer großzügigen Spende von 2000 Euro einen entscheidenden Beitrag zu diesem Engagement geleistet. Dieses Geld wird verwendet, um ein dringend benötigtes Wärmebett für die neu gebaute Geburtsstation im St. Clair Krankenhaus anzuschaffen, in dem monatlich bis zu 30 Geburten stattfinden können. Zudem werden in der Einrichtung ambulant bis zu 55 Patienten versorgt, wie die Samerberger Nachrichten berichten.
Dr. Störtkuhl nahm die Spende von der Präsidentin des Soroptimist Clubs, Martha Selbertinger, entgegen. Das Geld stammt sowohl aus einer Privatspende als auch aus den verschiedenen Aktionen des Clubs, die darauf abzielen, benachteiligten Frauen und Kindern zu helfen.
Steigender Bedarf im Gesundheitssektor
Die aktuelle Situation im St. Clair Krankenhaus widerspiegelt die zunehmende Nachfrage nach Gesundheitsdiensten. Nach einem kürzlich durchgeführten Besuch von Dr. Störtkuhl und ihrer Kollegin Sr. Angeline, bei dem sie sich mit Samson Onyango und weiteren Ärzten sowie Sr. Adelheid zusammentrafen, wurde ein Anstieg der Geburtenzahl im Kreißsaal festgestellt. Diese hat sich von zuvor 4 auf bis zu 27 Geburten pro Monat erhöht, wie im Reisebericht auf frauengesundheit-kenia.org vermerkt. Auch die Räumlichkeiten wurden vor allem von weiblichen Patienten genutzt, wobei einige Mütter in zwei Einzelzimmern untergebracht waren.
Die Notwendigkeit hochwertiger medizinischer Versorgung ist unbestritten. Bei einem Vor-Ort-Besuch behandelte das medizinische Team unter anderem ein Kleinkind mit Verbrennungen zweiten Grades an beiden Händen. Zudem fand eine Gesundheitsversorgung in einem nahegelegenen Dorf statt, bei der schwangeren Frauen Blutdruck gemessen wurde und Kinder mit lebenswichtigen Impfungen und Nahrungsergänzungsmitteln versorgt wurden.
Langfristige Perspektiven und Herausforderungen
Die Herausforderungen im Gesundheitswesen in Kenia sind erheblich. Laut der GIZ sind nur 20% der Bevölkerung krankenversichert. Vor allem Arme und Beschäftigte im informellen Sektor haben oft keinen Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung. Das kennzeichnen die fortwährenden Bemühungen der kenianischen Regierung, bis 2030 alle Bürger krankenversichern zu lassen, um gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern.
Für das kommende Jahr hat Dr. Störtkuhl bereits Bedarf an weiteren Investitionen identifiziert. Geplant sind unter anderem der Bau eines Bades mit Dusche und WC im St. Clair Krankenhaus sowie die Anschaffung einer fahrenden Patientenliege, eines Absauggeräts und eines modernen Ultraschallsystems. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Lebensbedingungen der Patienten verbessern, sondern auch die Qualität der medizinischen Versorgung steigern.
Langfristig plant Dr. Störtkuhl, im Oktober 2024 nach Kenia zurückzukehren, um die Fortschritte zu überprüfen und weitere Unterstützung zu leisten. Die fundierten Maßnahmen zielen darauf ab, die Gesundheitsversorgung nicht nur kurzfristig zu verbessern, sondern nachhaltig zu sichern.