
Die Stadt Starnberg sieht sich aufgrund der Schließung ihrer Sauna im Seebad mit einem erheblichen finanziellen Druck konfrontiert. Seit dem 23. September 2024 bleibt die Sauna aufgrund von Wasserschäden geschlossen, was die Stadt in diesem Jahr voraussichtlich rund eine Million Euro kosten wird. Bürgermeister Patrick Janik informierte darüber, dass der ursprünglich gedachte Überschuss im Verwaltungshaushalt von zwei Millionen Euro auf ein Minus von 33.000 Euro gesunken ist.
Die Schließung der Sauna ist ein zentraler Faktor für den Einnahmeausfall. Die Wasserschäden, die als Versicherungsfall eingestuft wurden, können die städtischen Verluste jedoch nicht ausgleichen. Im Hinblick auf die finanziellen Herausforderungen kündigte Kämmerer Thomas Deller an, dass die Auswirkungen der bisher unternommenen Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen bereits nach einem Jahr verflogen sind. Zu den weiteren finanziellen Belastungen zählen steigende Personalkosten, die auf etwa 23,2 Millionen Euro geschätzt werden und damit einen Anstieg von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellen.
Haushaltskonsolidierungskonzept
Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit eines Haushaltskonsolidierungskonzepts deutlich. In vielen Bundesländern sind Kommunen wie Starnberg verpflichtet, ein solches Konzept zu erstellen, sofern sie keinen ausgeglichenen Haushalt aufweisen können. Dieses Konzept muss detailliert darlegen, wie das Haushaltsdefizit in den kommenden Jahren verringert werden soll. Insbesondere sind Maßnahmen aufzuführen, die zur Reduzierung des Defizits ergriffen werden, sowie der Zeitraum, in dem ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden soll.
Analysen zu den Ursachen des gegenwärtigen Fehlbedarfs sind entscheidend, um effektiv auf die Herausforderungen zu reagieren. Eine kritische Diskussion über die Notwendigkeit solcher Ursachenanalysen zeigt, dass oft externe Faktoren betont werden, während interne, beeinflussbare Aspekte vernachlässigt werden. Dies könnte zu einer falschen Überzeugung führen, dass das Defizit nicht aus eigener Kraft ausgeglichen werden kann. Daher ist eine umfassende Analyse notwendig, um nicht in eine psychologische Vergeblichkeitsfalle zu geraten.
Finanzielle Aussichten und Maßnahmen
Trotz der derzeitigen Herausforderungen plant die Stadt, ihre Einnahmen durch verschiedene strategische Maßnahmen zu stabilisieren. Der aktuelle Entwurf für den Verwaltungshaushalt sieht Einnahmen von rund 115 Millionen Euro vor. Diese beinhalten eine Gewerbesteuerveranschlagung von 25,8 Millionen Euro, die leicht unter dem Vorjahreswert liegt, sowie rund sieben Millionen Euro an Grundstückserlösen, die insbesondere durch Verkäufe am Wiesengrund und Almeidaberg realisiert werden sollen.
Bereits für den 1. September 2025 ist eine Erhöhung der Kindergartengebühren vorgesehen, um die finanziellen Defizite auszugleichen. Während die Kreisumlage mit 23,7 Millionen Euro gerechnet wird, bedeutet dies ein Minus von 840.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Deller prognostiziert ein weiteres Ansteigen der Kreisumlage in den nächsten Jahren, wodurch erhebliche finanzielle Herausforderungen für die Stadt Starnberg nicht ausgeschlossen werden können.
Die nächste öffentliche Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wird am Montag, den 20. Januar, um 18 Uhr stattfinden. Dort werden die Ausschussmitglieder die nächsten Schritte zur Stabilisierung des Haushalts diskutieren müssen. Die Situation bleibt angespannt, und es bleibt abzuwarten, welche langfristigen Lösungen erarbeitet werden können, um die finanziellen Problematiken der Stadt wirksam zu bewältigen.