
Barbara Schulte hat Mitte Januar 2025 die Leitung des Gautinger Kulturhauses Bosco übernommen. Der Gemeinderat Gauting entschied sich einstimmig für die gebürtige Schweizerin, die die Nachfolge von Katja Friedrich antritt, die nun an die Ludwig-Maximilians-Universität gewechselt ist. Thomas Hilkert, Vorstandsvorsitzender des Theaterforums Gauting, lobte Schulte und ihre umfangreiche Erfahrung im Nonprofit-Management sowie ihre künstlerische Expertise und dankte gleichzeitig ihrer Vorgängerin für die erfolgreiche Arbeit.
Schulte bringt eine Vielzahl an beruflichen Stationen mit sich. Vor ihrer neuen Position war sie Co-Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin der Versicherungskammer Kulturstiftung in München, wo sie bis Ende 2024 tätig war. Zuvor arbeitete sie in der Kulturarbeit im Atelier des renommierten Architekten Peter Zumthor in der Schweiz sowie für das Kulturreferat München und die Pinakothek der Moderne. Ihr Studium der Kulturwissenschaften absolvierte sie in Hildesheim und Bologna. Zudem ist sie Absolventin der Deutschen Stiftungsakademie in Berlin und lebt derzeit in München-Pasing mit ihrer Familie.
Herausforderungen und Ziele
Die Herausforderungen für die Kultur sind Schulte bewusst. Sie betont die Notwendigkeit tragfähiger finanzieller Unterstützung für das Bosco. Mit einem Mix aus Newcomern und etablierten Künstlern möchte sie ein herausragendes Programm schaffen, das das Kulturhaus als lebendigen sozialen Treffpunkt positioniert. Die aktuellen Betriebskosten des Kulturhauses sind gestiegen, während die Zuschüsse kürzer geworden sind. Die Finanzierung erfolgt durch Stiftungen, Mitglieder des Theaterforums und die Gemeinde Gauting, die sich in einem engen Dialog mit dem Kulturhaus befindet.
Eine zentrale Aufgabe für Schulte wird die Organisation des Kulturzentrums sein, in der eine enge Zusammenarbeit mit einem 30-köpfigen Team aus Teilzeitkräften, Minijobbern sowie freiberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern angestrebt wird. Schulte plant, das Kulturprogramm gemeinsam mit ihrem Team zu erstellen. Ein besonderes Interesse zeigt sie für den Themenschwerpunkt „Ukraine“ und plant eine dazugehörige Fotoausstellung.
Programm und Öffentlichkeitsarbeit
Das Kulturhaus Bosco zeichnet sich durch einen Veranstaltungssaal mit 300 Plätzen aus, der eine intime Nähe zwischen Künstlern und Publikum ermöglicht. Das Programm soll eine vielfältige Palette von Klassik- und Schauspielaufführungen bis hin zu Kabarettveranstaltungen umfassen. Trotz der zurückhaltenden Kaufgewohnheiten nach der Corona-Pandemie gibt es großes Interesse an Veranstaltungen im Bosco, was auf eine mögliche Rückkehr zur Normalität hindeutet.
Um die Sichtbarkeit des Programms zu erhöhen, ist das Bosco seit August aktiv auf Instagram. Schulte möchte sicherstellen, dass das Kulturhaus ein lebendiger Begegnungsort bleibt, und strebt an, das Angebot so zu diversifizieren, dass es für alle Bürger zugänglich ist. Die Gemeinde Gauting berät derzeit über den neuen Haushalt, und genaue Zuschussinformationen stehen noch aus. Schulte bleibt optimistisch und freut sich auf die bevorstehenden Herausforderungen, um das Bosco zu einem pulsierenden Zentrum des kulturellen Lebens zu entwickeln.