
Der Gemeinderat von Gilching hat am 23. Januar 2025 den Haushalt für das Jahr 2025 verabschiedet. Diese Entscheidung fiel in einer Zeit unerwartet hoher Gewerbesteuereinnahmen, die es der Gemeinde ermöglichen, einen ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren. Bürgermeister Manfred Walter lobte die „hervorragende Haushaltslage“ und wies auf das Gesamtvolumen von etwa 83,8 Millionen Euro hin, das sich aus einem Verwaltungshaushalt von 67,5 Millionen Euro und einem Vermögenshaushalt von 16,3 Millionen Euro zusammensetzt. Die Gewerbesteuer und sonstige Zuwendungen belaufen sich auf rund 52 Millionen Euro, was einen Anstieg im Vergleich zu den 46,8 Millionen Euro des Vorjahres darstellt.
Die positive Entwicklung in der Gewerbesteuer ist nicht nur ein Glücksfall, sondern auch das Ergebnis stabiler und krisensicherer ansässiger Unternehmen, die über die Corona-Pandemie hinweg keine Einbußen erlebt haben. Kämmerer Andreas Spörl berichtete im Finanzausschuss, dass die ursprünglich eingeplanten Gewerbesteuereinnahmen von 19 Millionen Euro für 2024 nun voraussichtlich auf 24,5 Millionen Euro steigen könnten. Dies ermöglicht der Gemeinde eine Finanzierung neuer Projekte ohne die Notwendigkeit von Fremdkapital. „Gilching steht finanziell sehr gut da“, so Spörl weiter, was eine deutliche Erleichterung für die kommunale Haushaltsplanung bedeutet.
Investitionen und Strukturen
Die zukünftigen Investitionen der Gemeinde werden in der Höhe von etwa 16,3 Millionen Euro erwartet. Zu den größten Investitionen zählen der Neubau eines Feuerwehrhauses, das mit 4,1 Millionen Euro veranschlagt wird, sowie der Grunderwerb in Höhe von 2,7 Millionen Euro und der Bau einer Kindertagesstätte mit 1,5 Millionen Euro. Bürgermeister Walter betonte, dass der Neubau des Feuerwehrhauses (insgesamt 18 Millionen Euro) hauptsächlich ohne Fremdkapital finanziert werden kann, was die positive Finanzlage zusätzlich unterstreicht. Auch die Beschaffung neuer Feuerwehrfahrzeuge und die Bebaubarmachung eines Grundstücks für AWISTA stehen auf der Agenda.
Die finanzielle Lage wird auch durch die ansteigenden Personalkosten beeinflusst, die auf 15 Millionen Euro steigen, im Vergleich zu 13,2 Millionen Euro im Jahr 2024. Zudem beläuft sich die Kreisumlage auf 19 Millionen Euro, zuvor lagen diese Kosten bei 17,5 Millionen Euro. Trotz dieser Ausgaben ermutigte Gemeinderätin Rosmarie Brosig zu Investitionen in die Infrastruktur und hob die Bedeutung von Unternehmen und Bürgern für die kommunalen Einnahmen hervor.
Kritik und Herausforderungen
Während die Mehrheit des Gemeinderats die positiven Entwicklungen hervorhebt, gibt es auch kritische Stimmen. Peter Unger von den Grünen äußerte seine Bedenken bezüglich der Streichung von Zuwendungen an soziale Vereine. Matthias Vilsmayer von den Freien Wählern schlug vor, Darlehen für Investitionen aufzunehmen, was Bürgermeister Walter zustimmte, jedoch auf die Notwendigkeit einer intensiven Prüfung durch die Rechtsaufsicht hinwies.
Insgesamt ist die Gestaltung des Haushalts der Gemeinde Gilching ein Spiegelbild einer stabilen finanziellen Situation, die durch hohe Gewerbesteuereinnahmen gekennzeichnet ist. Die positive Prognose erlaubt es, sowohl notwendige als auch zukunftsweisende Investitionen zu tätigen, ohne dabei in die Verschuldung abzurutschen. Die voraussichtliche Schuldenlast zum Ende des Jahres 2025 wird auf 11,2 Millionen Euro geschätzt, während bereits Rücklagen von 2,9 Millionen Euro vorhanden sind. Das ermöglicht der Gemeinde eine flexible und zukunftsorientierte Planung für die kommenden Jahre, was von Bürgermeister Walter und den Finanzverantwortlichen als großer Erfolg gewertet wird.
[Merkur] berichtet, dass die finanzielle Stärke Gilchings nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance darstellt, um die Lebensqualität in der Gemeinde weiter zu verbessern. Die geplanten Maßnahmen sind ein erster Schritt, um die Infrastruktur und den sozialen Zusammenhalt nachhaltig zu fördern. [Gewerbesteuer] ergänzt, dass die positiven Zahlen auch auf die Stabilität der ansässigen Firmen zurückzuführen sind, die sich als resilient während wirtschaftlicher Krisen erwiesen haben.