Schweinfurt

Heike Heubach kämpft für Barrierefreiheit in Schweinfurt!

Das Thema Barrierefreiheit hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies wurde besonders während des Besuchs der Bundestagsabgeordneten Heike Heubach in Schweinfurt deutlich, der unter dem Motto „Chancen für Barrierefreiheit und Inklusion: Gemeinsam Stadt und Gesellschaft gestalten“ stattfand. Heubach, als erste gehörlose Abgeordnete Deutschlands, ist Mitglied im Bauausschuss des Bundestags und beschäftigt sich intensiv mit den Herausforderungen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Barrierefreiheit vor Ort. Ihr Ziel war es, eine Bestandsaufnahme der Zugänglichkeit öffentlicher Plätze in der Stadt zu machen, wobei sie sich mit der SPD-Fraktionsvorsitzenden Marietta Eder und Manfred Neder, dem Vorsitzenden des Behindertenbeirats, begleitete.

Während ihrer Begehung wurden mehrere problematische Bereiche wie der Marktplatz und der Lutherplatz identifiziert, die für Rollstuhlfahrer schwer zugänglich sind. Es wurde deutlich, dass Barrierefreiheit mehr umfasst als nur Rampen oder abgesenkte Bordsteine; es ist ein gesellschaftliches Anliegen, das die Teilhabe aller Menschen an öffentlichen Räumen thematisiert. In Schweinfurt leben etwa 9.500 Menschen mit Behinderung, darunter rund 6.000 mit Schwerbehinderung. Besonders bemerkenswert sind die rund 200 neu registrierten Fälle jährlich, viele davon Betroffene mit Sehbeeinträchtigungen.

Bedürfnisse gehörloser Menschen

Ein zentraler Teil von Heike Heubachs Besuch war das Treffen mit dem Gehörlosenverein Schweinfurt im Vereinsheim in der Klingenbrunnstraße 20. In den Gesprächen wurden die spezifischen Bedürfnisse gehörloser Menschen behandelt, insbesondere die erforderlichen Anpassungen von Wohnräumen sowie der Wunsch nach einer Renovierung des Vereinsheims. Die Abgeordnete wies auf die Notwendigkeit hin, kommunikative Barrieren zu überwinden und stellte Förderprogramme vor, die hierbei unterstützen könnten. Der Gehörlosenverein, der seit 90 Jahren besteht und 120 Mitglieder zählt, fungiert als wichtiger Anlaufpunkt für soziale Kontakte, Beratung sowie kulturelle Angebote.

Ein weiteres Problem, das angesprochen wurde, ist die schwierige Kommunikation mit Behörden. Hierbei müssen häufig Gebärdendolmetscher zur Verfügung stehen, um einen reibungslosen Austausch zu gewährleisten. Die Stadt Schweinfurt sicherte zu, die Dolmetscherkosten für zukünftige Gespräche über den Umbau des Vereinsheims zu übernehmen. Auch Stadträtin Marietta Eder versprach, die geplanten Umbaumaßnahmen zu unterstützen.

Barrierefreiheit im öffentlichen Raum

Die Diskussion um Barrierefreiheit endet jedoch nicht an den Stadtgrenzen Schweinfurts. Der Deutsche Schwerhörigenbund hat seit 2006 aktiv am Programm der Deutschen Bahn gearbeitet, um die Barrierefreiheit im öffentlichen Personenverkehr weiter auszubauen. Das Programm umfasst die Entwicklung der App „DB Barrierefrei“, die eine wesentliche Unterstützung für Menschen mit Behinderungen darstellt. Diese App, die sowohl im Apple Store als auch im Google Play Store verfügbar ist, ermöglicht es Nutzern, wichtige Informationen zu Bahnhöfen und Zugverbindungen in Textform oder als Sprachausgabe auf ihren Smartphones zu erhalten.

Besonders die Beteiligung von Betroffenen bei der Entwicklung dieser App zeigt, wie wichtig es ist, die Perspektiven der Nutzer einzubeziehen. Überdies wurde die Qualität der Textanzeigen auf Bahnsteigen verbessert, sodass Reisende mit Mobilitätseinschränkungen jetzt problemlos Informationen über die Funktionsfähigkeit von Aufzügen und Rolltreppen erhalten können. Zielsetzung dieser und anderer gesetzlicher Regelungen ist es, Barrierefreiheit im Verkehrswesen umfassend und nachhaltig zu gewährleisten.

Das „Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen“ hat im Verkehrsbereich eine bedeutende Rolle gespielt. So fordert das Personenbeförderungsgesetz die vollständige Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr bis zum 01.01.2022, während das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz bis Ende Juni 2025 neue Vorgaben für Personenbeförderungsdienste einführt. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass Barrierefreiheit nicht nur eine gesetzliche Anforderung ist, sondern auch einen Qualitätsgewinn für alle Nutzer mit sich bringt, einschließlich älterer Menschen und Familien mit kleinen Kindern oder viel Gepäck.

Mainpost berichtet, dass …
Das Schwerhörigen-Netz hebt hervor, dass …
Das BMDV erklärt, dass …

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mainpost.de
Weitere Infos
schwerhoerigen-netz.de
Mehr dazu
bmdv.bund.de

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