Die Integrierte Leitstelle (ILS) Rosenheim setzt zukünftig auf eine moderne Simulationsumgebung für die Schulung ihrer Disponenten. Dieser Beschluss wurde einstimmig in der Sitzung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) im Landratsamt Rosenheim gefasst. Die innovative Software, die für die Disponentenbeschulung ausgewählt wurde, ermöglicht die Simulation realistischer Übungssituationen durch einen Video-Stream, die anschließend anhand von Aufzeichnungen ausgewertet werden können. Diese Maßnahme soll die Qualität der Aus- und Fortbildung signifikant verbessern. Die Stadt Rosenheim wurde mit der Beschaffung dieser Software beauftragt.
Leitstellenleiter Stefan Ertl legt besonderen Wert auf die Notwendigkeit, Mitarbeiter intensiv auf Einsätze mit vielen Betroffenen vorzubereiten. Die Aufgaben der Disponenten sind vielschichtig und umfassen die Notrufannahme, die Disposition der Einsatzmittel sowie die telefonische Anleitung von Erste-Hilfe-Maßnahmen. Dies ist besonders relevant, angesichts der steigenden Zahl an Rettungsdiensteinsätzen in der Region, die sich als ein Trend in ganz Bayern zeigt.
Wichtige Übungen und Kooperationen
Im vergangenen Jahr wurde in Miesbach eine große Übung durchgeführt, die die Zusammenarbeit verschiedener Einsatzkräfte auf die Probe stellte. Die Übung begann mit der Beteiligung von Rettungsdiensten, Feuerwehren und der Polizei aus dem ZRF-Gebiet sowie österreichischen Partnern, was den interkulturellen Austausch förderte. Ein solches Engagement ist unerlässlich, da die Teams unterschiedlicher Blaulichtorganisationen oft zum ersten Mal zusammenarbeiten müssen. Christof Vornberger, ein maßgeblicher Akteur in diesem Zusammenhang, hebt die Bedeutung des Austauschs zwischen den Rettungsdiensten hervor.
Dr. Nikolas Rossmann, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, resümiert das vergangene Halbjahr und erläutert seine Aufgaben, die auch die Leitung von Fortbildungskursen für notärztliches und nicht-notärztliches Personal beinhalten. Dr. Rossmann begleitet zudem die Einführung der elektronischen Dokumentation im Notarztdienst, was einen technologischen Fortschritt in der Versorgung der Patienten darstellt.
Qualifizierung und Fortbildungsprogramme
In Deutschland ist der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst e.V. (DBRD) eine zentrale Institution, die sich auf die Qualifizierung des Rettungsfachpersonals konzentriert. Seit seiner Gründung hat der DBRD internationale Fortbildungsprogramme wie Pre-Hospital Trauma Life Support (PHTLS) und Advanced Medical Life Support (AMLS) eingeführt. Diese Programme fördern die Ausbildung und kontinuierliche Fortbildung der Rettungsdienstmitarbeiter und werden durch die DBRD Akademie GmbH koordiniert.
Mitglieder des DBRD profitieren nicht nur von Rabatten auf NAEMT-Provider-Kurse, sondern auch von verschiedenen Fortbildungsangeboten, die in enger Partnerschaft mit renommierten Institutionen wie ITLS Germany und der American Heart Association (AHA) angeboten werden. Diese Kooperationen ermöglichen eine fundierte Ausbildung in der prähospitalen Traumaversorgung und in lebensrettenden Maßnahmen.
Die Bemühungen um die Verbesserung der Rettungsdienstausbildung in der Region Rosenheim und darüber hinaus zeigen das Engagement zur Förderung einer effektiven Notfallversorgung. Regelmäßige Übungen und die Implementierung fortschrittlicher Trainingsumgebungen sind entscheidende Schritte, um die Mitarbeiter optimal auf die Herausforderungen im Rettungsdienst vorzubereiten. Fortbildungsangebote, wie sie beispielsweise durch den DBRD angeboten werden, sind dabei unerlässlich, um die Qualität der Rettungsdienste weiter zu steigern.
Für weitere Informationen zu den Schulungen und Programmen, die in der neuen Simulationsumgebung genutzt werden, steht die Plattform von InnPuls zur Verfügung. Weitere Kooperationen und Fortbildungsangebote können ebenfalls über die Webseite des DBRD eingesehen werden.
