Rosenheim

Biogas-Alarm: Zukunft der grünen Energie in Bayern gefährdet!

Die Biogasgruppe Rosenheim hatte am 17. Januar 2025 zu einem wichtigen Mitgliedertreffen im Gasthaus Stechl in Rott am Inn eingeladen. Christian Bürger, der Biogaslandwirt und Mitbegründer der Gruppe, begrüßte die anwesenden Landwirte und stellte die Herausforderungen sowie die Zukunft der Biogasanlagen im Landkreis vor. Ein zentrales Thema der Diskussion war, dass viele Biogasanlagen in den kommenden Jahren aus dem Strompreismodell des Erneuerbare-Energien-Gesetzes entfallen werden. In Bayern sind dieser Entwicklung zufolge derzeit 2.700 Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1.500 MW betroffen.

Bürger warnte vor den Konsequenzen, die eine anhaltende politische Unterdrückung der Bioenergie mit sich bringen könnte. Ihm zufolge könnte dies zu einem Verlust von grundlastfähigem grünem Strom in Bayern führen. Ein Rückgang der Tierhaltung in bestimmten Regionen trägt zudem zu unzureichenden Verwertungsmöglichkeiten für Grünland bei, was die Produktion von Biogas weiter erschwert. Insgesamt wird Biogas als unverzichtbar für die Netzstabilität in Süddeutschland hervorgehoben.

Notwendigkeit der Zusammenarbeit

Christian Rinser, ebenfalls Mitbegründer der Biogasgruppe und Bezirksrat, betonte in seinen Ausführungen die Dringlichkeit der Zusammenarbeit unter Biogaslandwirten. Die Herausforderungen sind vielfältig und erfordern gemeinschaftliche Lösungsansätze. Alfred Schweiger von GEO Biogas lieferte wertvolle Einblicke in wirtschaftliche Betreibermodelle für Biogasanlagen, die für die Teilnehmer von besonderem Interesse waren.

Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Rolle von Biogasanlagen in der kommunalen Wärmeplanung und deren Einspeisung in das Gasnetz. Das steigende Interesse der Wirtschaft an Biogas wurde ebenfalls festgestellt, was die Relevanz dieser Energiequelle weiter untermauert. Christian Bürger schloss die Versammlung mit dem Hinweis auf kommende Treffen ab, um den Austausch innerhalb der Gruppe zu fördern.

Ausbau der Bioenergie in Bayern

Die bayerische Agrar-, Forst- und Ernährungspolitik verfolgt das Ziel, die energetische und stoffliche Nutzung von Biomasse auszubauen. Dies soll zur Schonung endlicher Ressourcen, zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung beitragen. Der Monitoringbericht 2020 des Bayerischen Wirtschaftsministeriums hat einen Zielwert von 14 bis 16 Prozent für den Anteil an der Bruttostromerzeugung aus Bioenergie bis 2025 festgelegt. Im Jahr 2021 lag der Anteil an Bioenergie jedoch nur bei 11,5 Prozent.

Zur Erhöhung des Anteils an Bioenergie sind verschiedene Maßnahmen angedacht. Dazu gehören unter anderem die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze sowie das KfW-Programm „Erneuerbare Energien Standard“. Zudem plant der Freistaat Bayern im Rahmen des Energie- und Klimapakets eine Ausweitung der Förderung von Biomasseheizwerken als Ersatz für fossiles Erdgas und Heizöl. Ein neues Förderprogramm mit dem Namen „BioWärme Bayern“ soll automatisch beschickte Biomasseheizwerke ab einer Nennwärmeleistung von 60 kW sowie die zugehörigen Wärmenetze unterstützen.

Die Diskussionen bei der Biogasgruppe Rosenheim verdeutlichen das große Potenzial der Bioenergie in der Region und die Notwendigkeit, die aktuellen Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Die positive Resonanz auf die Veranstaltung zeigt das Engagement der Landwirte und deren Bereitschaft, aktiv zu einer nachhaltigen Energiezukunft beizutragen.

Samerberger Nachrichten berichtet, dass bei der Veranstaltung auch die wirtschaftlichen Aspekte von Biogasanlagen thematisiert wurden, während die Bayerische Energieagentur die erreichten Ziele und künftige Maßnahmen zur Förderung von Biomasseheizwerken skizziert.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
samerbergernachrichten.de
Weitere Infos
energieatlas.bayern.de

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