Regensburg

Stadt Regensburg kämpft mit leerem Hochhaus: Pläne für Obdachlosenhilfe in Gefahr!

Die Stadt Regensburg steht vor einer komplexen Herausforderung im Umgang mit ihrem leerstehenden Hochhaus in der Daimlerstraße. Das Gebäude, das seit drei Jahren ungenutzt ist, wurde 2020 für 1,43 Millionen Euro vom Bund erworben, nachdem ursprünglich ein Verwaltungszentrum geplant war. Diese Pläne wurden jedoch verworfen, da sie als zu aufwändig und teuer erachtet wurden. Stattdessen gibt es nun konkrete Überlegungen für ein Flexi-Haus für Obdachlose in „schwierigen Lagen“, die von Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein initiiert wurden.

Bereits 350.000 Euro wurden für das Gebäude ausgegeben, wobei diese Summe im Rahmen einer ursprünglich geplanten Verbilligung gezahlt wurde, die allerdings jetzt zurückgezahlt werden musste. Die von der Stadt angestrebte Nutzung als Unterkunft für Obdachlose gestaltet sich jedoch problematisch: Hohe Renovierungskosten, die im ein- bis niedrigen einstelligen Millionenbereich geschätzt werden, könnten das Vorhaben gefährden. Das Dach des Hochhauses ist undicht, was bereits zu Wasserschäden im siebten Stock geführt hat; ein Umstand, der vom Stadtrat Jakob Friedl dokumentiert wurde.

Widerstand und alternative Nutzungsmöglichkeiten

Die Pläne, die Astrid Freudenstein vorgelegt hat, treffen im Bau- und Vergabeausschuss auf Widerstand. Die Bedenken liegen nicht nur in den hohen Kosten, sondern auch in der generellen Unsicherheiten bezüglich der Realisierbarkeit des Projekts. Eine Anfrage des Kulturviertel e.V. zu einer soziokulturellen Zwischennutzung des Gebäudes ist ebenfalls eingegangen. Derzeit werden Ideen zur Nutzung des Hochhauses, entwickelt von Architekturstudenten der TU München, am 19. Juli präsentiert.

Die Stadtverwaltung hat bislang nicht auf Friedls Antrag zur provisorischen Abdichtung des Daches reagiert, was Fragen zur Dringlichkeit und zur Verantwortung für den Zustand des Gebäudes aufwirft. Es ist klar, dass die Stadt Regensburg in der Vergangenheit nicht ausreichend auf die Probleme des leerstehenden Hochhauses reagiert hat, was in Anbetracht der deutschlandweiten Leerstandsquote von 4,3 Prozent problematisch ist. In vielen Regionen wird der Umgang mit Leerstand zunehmend kritischer, da die Ursachen wie demografische Veränderungen und wirtschaftliche Abwanderungen immer deutlicher zutage treten.

Strategien zur Aktivierung von Leerständen

Gemäß einer Analyse des Deutschen Instituts für Normung (Difu) ist ein effektives Leerstandsmanagement entscheidend, um strukturschwache Regionen zu revitalisieren. Es erfordert Kenntnisse über spezifische Handlungsbedarfe und passende Maßnahmen. Die Online-Plattform Aktivierung von Wohnungsleerständen des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen bietet Werkzeuge und Prozesse zur Unterstützung von Kommunen an. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Instrumente zur Aktivierung von Leerständen aufzubereiten und teilt Erfolgsgeschichten sowie Rahmenbedingungen.

Die Herausforderung, mit Leerstand umzugehen, wird vor allem für Städte wie Regensburg zu einer entscheidenden Aufgabe. Ob die Stadt die Weichen richtig stellen kann, um das Hochhaus und damit auch die angrenzenden Probleme im sozialen Bereich zu bearbeiten, wird sich in den kommenden Monaten zeigen müssen. Der Druck ist hoch, angesichts der wachsenden Obdachlosenproblematik, die gesamtgesellschaftlich angegangen werden muss.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
idowa.de
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regensburg-digital.de
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difu.de

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