
In einem ungewöhnlichen Vorfall in Bayern hat ein Bauer seinen verloren geglaubten Ehering wiederentdeckt – und zwar im Magen einer Kuh. Johannes Brandhuber, der nach dem Füttern seiner Tiere im November 2023 den Verlust seines Rings bemerkte, war zunächst davon überzeugt, der Schmuck hätte für immer verloren gegangen.
Die tragische Geschichte begann, als Brandhuber, der erst im Juni 2023 geheiratet hatte, nach seiner Stallarbeit feststellte, dass sein Ehering verschwunden war. Er durchsuchte den gesamten Stall und unternahm alles, um den Ring zu finden, bevor er schließlich einen neuen erwarb. Fast vier Monate später erhielt er einen Anruf vom Metzger Josef Steinleitner, der den Ring zufällig im Pansen einer Kuh namens „Herzal“ gefunden hatte.
Der unerwartete Fund
Josef Steinleitner, der einen 135 Jahre alten Familienbetrieb führt und seit über 40 Jahren als Metzger arbeitet, machte seine überraschende Entdeckung, als ein Mitarbeiter den Pansen der Kuh leer räumte. Während es nicht ungewöhnlich ist, in den Pansen von Kühen Metallteile zu finden, gilt das Herausfischen eines Eherings als äußerst selten. Steinleitner bemerkte die initialen Gravuren auf dem Ring und konnte ihn so Brandhuber zuordnen.
Der Ring war im Magen der Kuh blank gescheuert, was darauf hindeutet, dass er sich dort über einen längeren Zeitraum befand. Brandhuber und seine Frau konnten ihr Glück kaum fassen, als sie erfuhren, dass ihr Ehering wieder aufgetaucht war, obwohl sie nicht mehr damit gerechnet hatten. Die Kuh „Herzal“ hat ihren Namen übrigens nicht wegen des Rings, sondern aufgrund eines auffälligen weißen Herzens auf ihrer Stirn erhalten.
Die Bedeutung der Fütterung
Der Vorfall wirft auch Fragen zur Fütterung von Nutztieren auf. Die Ernährung ist ein entscheidender Kostenfaktor bei der Produktion von Lebensmitteln tierischer Herkunft. Hochwertiges Grobfutter ist essenziell für die Erzeugung von Milch und Rindfleisch. Zudem hat sich die Silierung als bewährte Methode zur Konservierung von Futter etabliert, die Nährstoffverluste gegenüber Frischfutter minimal halten soll. Umsetzbare Empfehlungen und Studien zur Futterhygiene sind notwendig, um solche Vorfälle vielleicht in Zukunft zu vermeiden.
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bietet regelmäßig Veranstaltungen zur Optimierung der Tierhaltung und -ernährung an. Eine Praxisveranstaltung zur „Professionellen Weidehaltung“ fand kürzlich in Abenberg statt. Solche Treffen sollen sowohl ökologische als auch konventionelle Betriebe bei der optimalen Versorgung ihrer Tiere unterstützen.
Obwohl der Vorfall für Brandhuber letztlich erfreulich endete, verdeutlicht er die Herausforderungen und längst nicht alltäglichen Herausforderungen in der Landwirtschaft. Der unerwartete Fund des Eherings zeigt, wie eng das Zusammenspiel von Tierernährung und Tierwohl zusammenhängt und welche Bedeutung gute Fütterungspraktiken in der Landwirtschaft haben.
Mehr Informationen dazu können in den Berichten von Merkur und Spiegel nachgelesen werden. Weitere Informationen zur Tierernährung sind auf der Seite der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft zu finden.