Ostallgäu

Marktoberdorf plant neues Löschfahrzeug gegen steigende Waldbrandgefahr!

Die Feuerwehr Marktoberdorf steht vor einer wichtigen Entscheidung. Am 26. Januar 2025 wurde der Antrag gestellt, ein 25 Jahre altes Löschfahrzeug durch ein neues, modernes Fahrzeug zu ersetzen. Dieses soll nicht nur für alltägliche Einsätze, sondern insbesondere auch für Hochwasser und Waldbrände optimiert sein. Die Investition in das neue Löschfahrzeug ist zwar mit höheren Kosten verbunden, wird jedoch aufgrund ihrer Vielseitigkeit als notwendig erachtet.

Der Klimawandel und die damit einhergehende zunehmende Trockenheit tragen entscheidend zur Waldbrandgefahr in Marktoberdorf bei. Laut den aktuellen Berichten von der Allgäuer Zeitung wurden im Jahr 2023 an 32 Tagen die Waldbrandgefahrenstufen vier, das bedeutet eine hohe Gefahr, ausgerufen. Besonders alarmierend ist, dass auch im Oktober an neun Tagen diese Gefahrenstufe erreicht wurde.

Regionale Gegebenheiten

Marktoberdorf erstreckt sich über ein Stadtgebiet von 100 Quadratkilometern, wovon 30 Quadratkilometer von Wald und Moor bedeckt sind, während über 50 Quadratkilometer als Grünland ausgewiesen sind. Das größte Waldgebiet, der Sulzschneider Forst, sowie weitere Wälder, wie Buchel und Lindenallee, bieten nicht nur Lebensraum für zahlreiche Tierarten, sondern bergen auch das Risiko von Waldbränden. In der Region befinden sich zudem zwei Waldkindergärten und mehrere Aussiedlerhöfe, die ebenfalls unter dem Einfluss von Bränden leiden können.

Das derzeitige Löschfahrzeug ist nicht für den Einsatz im Gelände geeignet, was bedeutet, dass zeitraubendes Legen von Schlauchstrecken oft zu einer unzureichenden Brandbekämpfung führt. Das geplante neue Fahrzeug, ein Unimog mit Spezialausrüstung und einem 3000-Liter-Wassertank, kann sogar während der Fahrt im Schritttempo löschen und den Motor gleichzeitig zur Wasserförderung nutzen. Dieses innovative Konzept könnte die Effizienz der Brandbekämpfung erheblich steigern.

Kosten und Zuschüsse

Die Kosten für das neue Spezialfahrzeug belaufen sich auf 650.000 Euro, was etwa 100.000 Euro mehr ist als bei einem regulären Löschfahrzeug. Um die finanzielle Belastung auf ein Minimum zu reduzieren, gewähren Landkreis und Freistaat Zuschüsse in Höhe von insgesamt 173.000 Euro. Zusätzlich wird die Prüfung eines möglichen Kaufs in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden angestrebt, um Rabatte zu erhalten.

Marktoberdorf ist nicht allein in seinem Bestreben, sich besser gegen die wachsende Waldbrandgefahr zu wappnen. Der Klimawandel begünstigt weltweit das Auftreten von Extremwetterereignissen, was auch zu einem Anstieg der Waldbrandgefahr führt. Studien aus Waldwissen zeigen, dass der steigende Temperatur- und Niederschlagsschock die Wahrscheinlichkeit von Bränden erhöht. In Deutschland beispielsweise gab es im Jahr 2023 etwa eintausend Waldbrände und der Großteil dieser Brände blieb ohne geklärte Ursache.

Ausblick und Anpassung an den Klimawandel

Die Notwendigkeit eines angepassten Feuermanagements wird immer deutlicher. Laut den Einschätzungen in einem Artikel von Hannah Arendt Stiftung wird ein verstärktes Auftreten von Wetterextremen, wie Hitzewellen und Sturmereignisse, auch in Zukunft erwartet. Damit zusammenhängend muss sich die Feuerwehr Marktoberdorf an diese neuen Gegebenheiten anpassen. Ein Anruf zur Schaffung einer neuen Liste von Brandschutzmaßnahmen wurde bereits durch Georg Martin von den Grünen in die Diskussion gebracht, um den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen zu sein.

Insgesamt zeigt die Initiative der Feuerwehr Marktoberdorf, wie dringlich es ist, sich gegen die wachsenden Risiken durch Waldbrände zu rüsten und gleichzeitig die Auswirkungen des Klimawandels in der Region in den Blick zu nehmen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
allgaeuer-zeitung.de
Weitere Infos
waldwissen.net
Mehr dazu
boell.de

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