
Am vergangenen Wochenende musste die Bergwacht Oberstdorf eine Gruppe von fünf ausländischen Studenten im Landkreis Oberallgäu retten. Diese hatten die winterlichen Bedingungen auf dem Entschenkopf stark unterschätzt. Am Samstag, dem 22. März 2025, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, gaben sie einen Notruf ab, nachdem sie in eine schwierige Lage geraten waren. Dank des schnellen Einsatzes der Bergwacht konnten die Studenten unversehrt ins Tal bei Oberstdorf gebracht werden. Dennoch müssen sie möglicherweise die hohen Kosten für den Rettungseinsatz selbst tragen, da unklar ist, ob ihre Krankenkassen oder Versicherungen für den Einsatz aufkommen werden. Die Kosten könnten sich auf einen fünfstelligen Betrag belaufen.
Die Bergwacht warnte erneut vor den Risiken und Herausforderungen der aktuellen Bedingungen in höheren Berglagen. Diese extremen winterlichen Verhältnisse sind in den letzten Wochen zu einer Vielzahl von Rettungseinsätzen in den Alpen geführt, beginnend mit einem Lawinenunglück in Sölden, bei dem am 24. März 2025 zwei Personen ihr Leben verloren, und auch einem schweren Unfall bei Bad Gastein, der am 21. März 2025 geschah, bei dem ein Skitourengeher einen 700-Meter-Sturz erlitt.
Gefahr durch unterschätzte Bedingungen
Die Bergwacht von Oberstdorf weist darauf hin, dass viele Tourenbeschreibungen im Internet oft nur die sommerlichen Bedingungen berücksichtigen. Dies kann zu Fehleinschätzungen führen, da selbst als „leicht“ geltende Bergtouren im Winter erhebliche alpine Herausforderungen darstellen können. So mussten beispielsweise Anfang März zwei hilflose Kletterer am Bernadeinkopf (2143 Meter) von der Bergwacht in Garmisch-Partenkirchen gerettet werden, was die Gefahren in der aktuellen Saison verdeutlicht.
Am 24. März 2025 wurde zudem eine Gruppe von Skitourengehern bei einem Lawinenunglück in Sölden erfasst, bei dem zwei Tote aus einer Gletscherspalte geborgen werden mussten. Am folgenden Tag, dem 25. März, musste die Bergwacht erneut aktiv werden, um einen Kletterer am Großen Häuselhorn zu retten, da die winterlichen Bedingungen den Abstieg unmöglich machten.
Andauernde Gefahr in den Alpen
Zusätzlich zu den Einsätzen bei Sölden und Oberstdorf gab es weitere Rettungsaktionen in den Alpen, die die angespannte Situation verdeutlichen. Rund um den 24. März berichteten zahlreiche Organisationen von Einsätzen in der Steiermark, dem Rax-Gebiet und weiteren alpinen Regionen. Die Bergretter sehen sich zunehmend mit schwierigen Bedingungen konfrontiert, die regelmäßig Einsätze in den winterlichen Alpen erfordern.
Insgesamt bleibt die Situation in den Alpen angespannt. Die Vielzahl an Rettungseinsätzen zeigt deutlich, dass sich sowohl erfahrene als auch unerfahrene Bergsteiger in Gefahr befinden, sofern sie die winterlichen Bedingungen und deren potenzielle Gefahren nicht ausreichend ernstnehmen. Es ist entscheidend, dass Alpinisten sich der Gefahren bewusst sind und sich gut vorbereiten, bevor sie sich in die Berge wagen, insbesondere in der Übergangszeit von Winter zu Frühling.