
Im Jahr 2024 waren die ehrenamtlichen Retterinnen und Retter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Oberallgäu aufgrund einer hohen Nachfrage gefragt. Laut Radio Schwaben verzeichneten die ehrenamtlichen Mitglieder der BRK-Bereitschaften insgesamt nahezu 1.000 Einsätze. Dabei wurden die „Helfer vor Ort“-Dienste (HvO) sowie die Schnelleinsatzgruppen (SEG) 993-mal alarmiert.
Die Zahlen zeigen die bedeutende Rolle, die diese ehrenamtlichen Helfer im herausfordernden Umfeld der Notfallversorgung spielen. Besonders aktiv war die HvO-Gruppe Oberstaufen mit 120 Einsätzen, gefolgt von HvO Wertach mit 95 Einsätzen und HvO Muthmannshofen mit 85 Einsätzen. Auch die Krisenintervention war stark eingebunden und meldete insgesamt 201 Einsätze.
Einsatzvielfalt der Ehrenamtlichen
Die genaue Aufschlüsselung der Einsätze verdeutlicht die breite Palette an Notfällen, in denen die ehrenamtlichen Helfer tätig wurden. Die Krisenintervention Kempten / Oberallgäu-Nord war mit 124 Einsätzen besonders gefordert, und die Unterstützungsgruppe Rettungsdienst Oberstdorf übernahm 155 Einsätze. Einzelne Gruppen wie die SEG Rettungshunde und die Motorradstaffel trugen ebenfalls zur Einsatzbilanz bei, mit 43 und 41 Einsätzen respektive.
Weitere bemerkenswerte Einsatzzahlen umfassen:
Einheit | Einsätze |
---|---|
HvO Balderschwang | 61 |
HvO Missen-Wilhams | 57 |
HvO Steibis | 33 |
HvO Weitnau | 6 |
Kreisbereitschaftsleiter Matthias Straub würdigte das Engagement der ehrenamtlichen Mitglieder und dankte ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz in verschiedenen Einsätzen. Dies zeigt, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit in der Notfallversorgung ist.
Aufgaben der Helfer vor Ort
Die Helfer vor Ort sind speziell ausgebildete Mitglieder der BRK-Bereitschaften. Diese können schnell reagieren, wenn sie früher am Notfallort eintreffen als der reguläre Rettungsdienst oder wenn das nächste Rettungsfahrzeug bereits beschäftigt ist. Laut BRK führen die Helfer lebenserhaltende Maßnahmen durch und versorgen die Patienten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Sie sind für ihre Notfalleinsätze gut ausgestattet und verfügen über eine komplette Notfallausrüstung.
Mitglieder des HvO-Teams können den Rettungsdienst zwar nicht ersetzen, jedoch stellen sie eine wichtige Ergänzung dar, die eine schnelle Hilfe sicherstellt. Die Tätigkeit der Helfer erfolgt unentgeltlich, was zu den geringen Kosten des Ehrenamts beiträgt.
Hintergrund des Ehrenamtes in Bayern
Das Engagement im Rettungsdienst hat in Bayern Tradition. Wie Rettungsdienst BRK berichtet, wurde der Rettungsdienst ursprünglich von Sanitätsbereitschaften ehrenamtlich betrieben. In den 70er und 80er Jahren stiegen die Einsatzzahlen jedoch stark an, was die ausschließliche ehrenamtliche Hilfe unmöglich machte und zur Einstellung erster hauptamtlicher Retter führte. Trotz dieser Entwicklung bleibt das BRK auf die Unterstützung von ehrenamtlichen Kräften angewiesen, die regelmäßig geschult und für Einsätze im Katastrophenfall vorbereitet werden.
Die hohe Anzahl an Einsätzen im Jahr 2024 zeigt nicht nur die Notwendigkeit, sondern auch den Wert des ehrenamtlichen Engagements im Rettungsdienst. Freiwillige Helfer sind unverzichtbar, um in Notsituationen schnell und kompetent reagieren zu können.