Die Interessengemeinschaft Schorner Röste – Zukunft Donaumoos setzt sich für die Zukunft des Donaumoos ein, dem größten Niedermoor in Süddeutschland. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen zur Renaturierung und zum Klimaschutz zu ergreifen, um den gravierenden Folgen der anhaltenden Entwässerung und intensiven Nutzung des Moorkörpers entgegenzuwirken. Jährlich verliert das Donaumoos bis zu 3 Zentimeter seines wertvollen Moorbodens, was zu Moorstaubstürmen, steigenden CO2-Emissionen und einer zunehmenden Überflutungsgefahr führt. Diese Entwicklungen bedrohen nicht nur die Biodiversität, sondern auch die Lebensgrundlagen der Anwohner. Jährlich entweichen aus dem 12.000 Hektar großen Donaumoos rund 400.000 Tonnen Klimagase, ein Alarmzeichen für die Umweltlage.
Wie brennessel.com berichtet, hat die langfristige Entwässerung irreversible Schäden verursacht, und Teile des obersten Moorbodens sind bereits stark zersetzt. Der Donaumoospegel in Ludwigsmoos zeigt anschaulich den dramatischen Verlust an Moorboden. Besonders besorgniserregend ist der Rückgang der Artenvielfalt, insbesondere bei Wiesenbrütern wie dem Großen Brachvogel.
Neuorganisation und Engagement
Auf Initiative von Ulrich Mayer, der bereits 2020 die Bayerische Staatskanzlei auf die Problematik aufmerksam machte, wird nun eine rasche Umsetzung des Donaumoosentwicklungskonzepts gefordert. Dieses Konzept umfasst nicht nur die Renaturierung der Moore, sondern auch die Schaffung von feuchten Wiesenflächen. Die Interessengemeinschaft hat sich neu organisiert und heißt nun „IG Schorner Röste – Zukunft Donaumoos“. Ein neues Führungsteam, bestehend aus Elisabeth Birkmeir, Jano Soos-Schupfner und Holger Geißel, wurde Ende 2024 gewählt. In der neuen Struktur konzentriert sich die IG auf Klimaschutz, Biodiversität, Hochwasserschutz sowie eine nachhaltige Landwirtschaft.
Die IG plant, die Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren zu intensivieren und konkrete Maßnahmen einzufordern. Mit der Aussicht auf Fördermittel, die seit 2021 für Klima- und Moorbodenschutz bereitstehen, ruft die Interessengemeinschaft zur aktiven Mitarbeit und zum Austausch von Ideen auf. Ziel ist es, die Herausforderungen der Moore gemeinsam anzupacken und Lösungen zu finden.
Bedeutung der Moore für den Klimaschutz
Moore sind entscheidende Ökosysteme mit hohem Wasseranteil, die große Mengen Kohlenstoff speichern und als natürliche Kohlenstoffsenken fungieren. Wie das-wissen.de hervorhebt, speichern intakte Moore etwa ein Drittel aller Bodenkohlenstoffvorräte, obwohl sie nur 3% der Landfläche ausmachen. In der Tat können sie 500 bis 10.000 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar speichern, was sie in der globalen Klimadebatte unverzichtbar macht. Die Zerstörung von Mooren ist jedoch weltweit ein dringendes Problem, das nicht nur durch landwirtschaftliche Nutzung, sondern auch durch Klimawandel und Forstwirtschaft vorangetrieben wird.
Innovative Ansatzpunkte zur Renaturierung sind unter anderem die Wiedervernässung und die sogenannte Paludikultur, die eine nachhaltige Nutzung der Moorflächen ermöglichen. bmuv.de betont die Wichtigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit, um effektive Schutzstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Politische Rahmenbedingungen, wie die Ramsar-Konvention und EU-Richtlinien, sowie Förderprogramme in Deutschland bieten zudem Anreize zur Renaturierung und nachhaltigen Bewirtschaftung von Mooren.
Zusammenfassend wird zunehmend klar, wie essenziell der Schutz und die Renaturierung von Mooren sind. Die zukünftigen Schritte der IG Schorner Röste – Zukunft Donaumoos könnten nicht nur das lokale Ökosystem, sondern auch die globalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels maßgeblich beeinflussen.