München

SPD fordert neue Vergabepraxis für Münchens Wohnraum – Streit im Stadtrat!

Am 25. Januar 2025 hat die SPD in München einen Antrag zur Anpassung der Vergabepraxis für städtische Wohnungen eingebracht. Ziel ist es, arbeitende Menschen, Rentner und Haushalte mit mittleren Einkommen bei der Wohnungsvergabe stärker zu berücksichtigen. Dieser Schritt ist besonders notwendig, da derzeit etwa die Hälfte der jährlich rund 4000 von der Amt für Wohnen und Migration vergebenen Wohnungen wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Haushalten zugutekommt. SPD-Chefin Anne Hübner unterstreicht die Dringlichkeit einer sozialen Mischung in den Stadtvierteln und fordert eine Überarbeitung der aktuellen Praxis.

Der Antrag hat im Stadtrat jedoch nicht nur Zustimmung gefunden. Es regt sich Widerstand, auch aus den Reihen der Koalitionspartner. Grünen-Vize Clara Nitsche äußerte Bedenken, dass der SPD-Vorschlag möglicherweise dazu führen könnte, Alleinerziehende oder Menschen mit Behinderungen auszuschließen. Linken-Chef Stefan Jagel kritisiert zusätzlich, dass die Maßnahme ein Konkurrenzverhältnis zwischen wohnungslosen und arbeitenden Menschen schaffen könnte. CSU-Chef Manuel Pretzl hebt die Ungerechtigkeit in der Vergabe von Sozialwohnungen hervor und fordert bessere Wohnoptionen für anerkannte Asylbewerber. Er schlägt vor, Flüchtlingen vermehrt Wohnmöglichkeiten außerhalb Münchens anzubieten.

Vergabepraxis und Plattform SOWON

Die Vergabe von Wohnungen in München erfolgt vorrangig über das Amt für Wohnen und Migration. Antragsteller werden überprüft, um ihren Anspruch auf öffentlich geförderte Wohnungen festzustellen. Dort erhalten sie einen Zugangscode zur Plattform SOWON („Soziales Wohnen online“), die Wohnungen zeigt, die zur Vermietung stehen. Außerdem werden die bestehenden Wohnungen 14 Tage lang auf öffentlich zugänglichen Portalen wie Immobilienscout24.de und Immowelt veröffentlicht, um den Zugang für alle Einkommensschichten zu erleichtern.

Ein weiterer Aspekt der Wohnraumversorgung ist das München Modell, das zwei Programme umfasst: München Modell Miete und München Modell Genossenschaften. Genossenschaften bieten eine nachhaltige Lösung, indem sie die sozialen, wirtschaftlichen oder kulturellen Belange ihrer Mitglieder fördern. Um eine Genossenschaftswohnung beziehen zu können, ist jedoch eine Mitgliedschaft erforderlich. Anstelle einer Mietkaution müssen Genossenschaftsanteile gezahlt werden.

Zukunftsperspektiven

Mit dem München Modell Bescheid können Bewerbungen direkt bei Vermietern oder Genossenschaften eingereicht werden. Die Vergabe der Wohnungen erfolgt dann eigenverantwortlich, ohne Beteiligung des Amtes für Wohnen und Migration. Angesichts der anhaltenden Herausforderungen im Münchener Wohnungsmarkt bleibt abzuwarten, wie die Stadt auf die verschiedenen Forderungen reagieren wird und ob dies zu einer faireren Verteilung von Wohnraum führen kann. Der Wohnungsmarkt fordert weiterhin innovative Lösungen und verständliche Regelungen, um den sozialen Zusammenhalt in den Stadtvierteln zu sichern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tz.de
Weitere Infos
muenchner-wohnen.de
Mehr dazu
stadt.muenchen.de

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